Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt. Was Goethe im Erlkönig poetisch klingen lässt, hört sich von einem anderen „Er möchte wohl-König“ deutlich harscher an: Wir nehmen uns Grönland zur Not auch mit militärischer Gewalt. Im Interview mit NBC hat das bei US-Präsident Donald Trump am Sonntag so geklungen:
„Es könnte passieren, etwas könnte mit Grönland passieren. (…) Ich schließe es nicht aus. Ich sage nicht, dass ich es tun werde, aber ich schließe garnichts aus. Nein, da nicht. Wir brauchen Grönland wirklich dringend. Für die internationale Sicherheit.“

Kaja Kallas
Im EU-Parlament ist das nicht zum ersten Mal übel aufgestoßen. Eine Debatte hatte gestern den Titel: Grönlands Recht schützen, über die eigene Zukunft zu entscheiden. Doch das wird die wachsenden Begehrlichkeiten in Sachen Arktis wohl kaum stoppen. Der Europaabgeordnete Jüri Ratas aus Estland sagt:
„In den letzten Jahren ist das geopolitische Interesse an Grönland rapide gewachsen. Nicht wegen seiner Bevölkerung, sondern wegen des Landes. Was voll ist mit Mineralien und seltenen Erden, die für moderne Technologien besonders wichtig sind. Doch Land ist nicht nur Quelle für etwas, es ist zu Hause.“
Auch wenn Grönland als größte Insel der Erde gilt und geografisch eigentlich zum Amerikanischen Kontinent gehört, ist es doch ins Königreich Dänemark eingegliedert, aber politisch selbstverwaltet. Den fast 57.000 Menschen steht vor allem eines zu, sagt die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas.
„Die Zukunft und das Schicksal Grönlands kann nur von den Grönländern bestimmt werden.“
Die EU hat seit 2024 eine Außenstelle auf Grönland. Kommissionschefin von der Leyen hat im März letzten Jahres das EU-Büro in der Hauptstadt Nuuk eröffnet und ein Kooperationsabkommen zur Stärkung der Partnerschaft EU-Grönland unterzeichnet. Und dabei geht es auch um Rohstoffe…