Demokratie-App wird von Paderborner Forschern mitentwickelt

Wir nutzen viele von Ihnen täglich. Apps gibt es wirklich wie Sand am Meer. Jetzt forscht unter anderem die Paderborner Uni an einer neuen.

Euranet Plus-Kollege Holger Winkelmann. Sie nennt sich Demokratie-App…was steckt dahinter?

Entwickelt wird sie gemeinsam mit Forschern aus anderen europäischen Ländern im Projekt INNOVADE. Aus Paderborn nehmen drei Soziallwissenschaftler daran teil. Im Mittelpunkt des Projekts soll eine App stehen, mit der digitale Demokratiebeteiligung gebündelt möglich ist.

Mit Scrabble-Buchstaben gelegte Namen der großen deutschen Parteien.

Was ich gesehen habe, soll es darum gehen, dass wir als Bürger und Bürgerinnen uns mit unseren lokalen Behörden, Regierungen auseinandersetzen. Es könnte in der App zum Beispiel darüber abgestimmt werden, was mit Haushaltsgeldern einer Stadt passieren soll. In Barcelona ist so etwas ohne App schon mal praktiziert worden. Erst wurden Vorschläge gesammelt, welche Projekte infrage kommen, und dann wurde das Geld verteilt.

Der Paderborner Projektleiter Christian Fuchs kann sich auch noch Diskussionsforen vorstellen. Zu politischen Themen eben. Der Nationalpark Egge für Ostwestfalen-Lippe in Nordrhein-Westfalen, so hat er im Euranet Plus Interview gesagt, wäre so ein Thema gewesen. Das Thema ist jetzt durch, weil der Nationalpark abgelehnt wurde, aber es würden andere kommen, sagt Christian Fuchs.
In der App könnten sich ja auch Klassiker wie der Wahl-O-Mat finden oder Bundestagssitzungen gestreamt werden.

Wenn die App, auch auf Grundlage von sozialwissenschaftlichen Untersuchungen der Paderborner Uni, programmiert ist, soll sie in einer belgischen und einer spanischen Kleinstadt getestet werden. Ziel des Projekts ist es auch, Risiken und Chancen einer Demokratie zu verstehen, die immer mehr im Internet stattfindet.

Das Forschungsprojekt „Demokratie-App“ ist erstmal auf drei Jahre angelegt. Die EU-Kommission fördert über das Forschungsprogramm Horizon Europe mit drei Millionen Euro.