Baltikum an den Energie-Binnenmarkt angeschlossen

Das Baltikum kann jetzt sozusagen „sein eigenes Süppchen kochen“; ganz unabhängig von Russland. Die baltischen Staaten Lettland, Litauen und Estland sind an den Energie-Binnenmarkt der EU angeschlossen, und damit unabhängig vom Stromnetz in Russland und Weißrussland. Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat den Anschluss gestern in Vilnius einen Schritt zur Freiheit genannt.

Aufnahme des oberen Teils eines rot-weißen Hochspannungsmastes vor blauem Himmel.

„Diese Ketten von Stromleitungen, die Sie an Ihre feindseligen Nachbarn binden, werden der Vergangenheit angehören. Das ist Freiheit: Freiheit von Bedrohungen, Freiheit von Erpressung. Lange bevor die russischen Panzer in die Ukraine einrollten, haben Sie uns gewarnt, dass das billige Gas, das wir aus Russland kaufen, einen versteckten Preis hat, nämlich den Preis der Abhängigkeit.“

Die baltischen Staaten waren die letzten drei EU-Mitgliedstaaten, deren Stromnetze technisch noch vollständig vom russischen und weißrussischen System abhängig waren und damit von russischer Kontrolle. Der Anschluss an das EU-Stromnetz gilt als Leuchtturm-Projekt. Mit einer EU-Förderung von über einer Milliarde Euro. Weitere Verbindungen sollen hergestellt werden. Der „Tag der Energieunabhängigkeit“ ist historisch, hat Litauens Präsident Gitanas Nausėda gesagt. Die Arbeit sei angesichts von Angriffen auf die kritische Infrastruktur und die Umgehung von Sanktionen durch Russland aber noch nicht getan.

„Litauen fordert die EU-Kommission und alle Mitgliedsstaaten auf, mehr Anstrengungen in die Bekämpfung hybrider Bedrohungen zu stecken. Lassen Sie uns flexibler sein und schneller handeln.“

Die ersten Arbeiten, um Litauen, Lettland und Estland an das EU-Stromnetz anzuschließen, hatten bereits vor über 15 Jahren begonnen.