Hitze, Enge, nichts zu trinken, nichts zu essen und auch keine Pinkelpausen. Und damit ich nicht uns in überfüllten Bussen und Bahnen im Sommer. Rinder, Schweine, Pferde, Schafe oder Ziegen erleben das bei Hitze und auch bei eisiger Kälte auf dem Weg zum Schlachthof über viele Kilometer und sehr lange Stunden. Dazu kommt der totale Stress, verladen zu werden. Die EU-Kommission hat im Dezember 2023 Vorschläge
gemacht, um Tier-Transporte „tierfreundlicher“ zu machen. Ein Ansatz ist: mehr mobile Schlachtung. Die Euranet-Kollegen von Radio Rumänien haben mit dem EU-Abgeordneten Daniel Buda gesprochen. Er sagt: es geht um die Tiere, das Einkommen der Landwirte, und auch den Klimaschutz.
„Mobile Schlachthöfe müssen Realität werden, denn natürlich muss der Landwirt in der Lage sein, von seiner eigenen Produktion zu profitieren und auch am Hoftor zu schlachten.
Auch das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht gute Gründe für die mobile Schlachtung. Anfang vergangenen Jahres hieß es: „Fleisch aus mobiler Schlachtung hat das Potenzial, die Wertschöpfung im ländlichen Raum zu steigern. Wir wollen moderne, praxistaugliche Methoden für eine tierschonende mobile Schlachtung auf den Betrieben fördern.“ Doch machen da auch alle EU-Staaten mit? Daniel Buda sieht dazu die EU-Kommission in der Pflicht, das sicherzustellen.
„Die EU-Kommission sollte den Mitgliedstaaten unter anderem vorschlagen, solche Schlachtstellen am Hoftor zu finanzieren, denn sie tragen schließlich zu dem bei, was wir hier noch diskutieren, nämlich eine kurze Lieferkette. Denn wenn diese Tiere am Hoftor oder in den mobilen Schlachthöfen geschlachtet werden, können wir diese Produkte viel schneller in die kurze Lieferkette bringen.“
Ein Eurobarometer von Oktober 2023 zeigt: Tierschutz ist den Europäerinnen und Europäern wichtig. U.a. haben sich 83 Prozent der fast 27.000 Befragten dafür ausgesprochen, dass die Dauer von Tiertransporten begrenzt werden müsse. Bei der Umfrage zeigte sich auch eine große Besorgnis, was den Schutz von Tieren in Schlachthöfen angeht.