Wünsch dir was, sieht anders aus…Ursula von der Leyen wünscht sich für ihr neues Kollegium der EU-Kommission gleich viele Männer und Frauen. Entsprechend hatte sie im Juli Briefe an die Chefetagen der EU-Staaten verschickt. Darin stand in etwa:
„Die Präsidentin bittet die Mitgliedstaaten, Kandidaten für die Kommission zu benennen. (…) Mit der Bitte an die Mitgliedstaaten, einen Mann und eine Frau als Kandidaten vorzuschlagen, und dass sie das Ziel hat, gleich viele Männer und Frauen am Kolleg-Tisch zu haben.“
Zwei Frauen sind gesetzt. Ursula von der Leyen selbst und die Estin Kaja Kallas als künftige EU-Außenbeauftragte. Bleiben noch 25 weitere Stellen, denn jedes der 27 Mitgliedstaaten stellt einen Kommissar oder eine Kommissarin. Der ersten Bitte, zwei Namen zu nennen, ist kein Land nachgekommen. Auch nicht Slowenien. Vorgeschlagen ist der Jurist Tomaž Vesel. Und wie die Euranet-Kollegen von RTV Slowenien berichten, hat Vesel sowas gesagt wie: Ich kann nichts dafür…
„Ich bin nicht aufgefordert, den Prozess zu erklären, weil ich weder Schuld bin noch Verantwortung dafür trage. Trotzdem beunruhigt mich dieses ständige Gefühl, das ich mir selbst geschaffen habe und auch durch die Medien geschaffen wurde, dass ich irgendwie schuldig bin, keine Frau zu sein.“
Die Vorschlagsfrist für die Kommissionsanwärter endet heute, am 30. August. Die Auswahlgespräche will die Chefin selbst führen. Auch das EU-Parlament hat ein Mitspracherecht. Die designierten Kommissionsmitglieder werden zu öffentlichen Anhörungen durch die jeweiligen Parlamentsausschüsse eingeladen, um festzustellen, ob sie für das angestrebte Amt geeignet sind.
„Women wanted“ – Frauen gesucht ist auch der der Titel der aktuellen Folge des Euranet-Plus Panorama-Podcast.