Bei der Förderung und dem Ausbau der künstlichen Intelligenz fehlt es in der EU an vielen Ecken. Sagt der Europäische Rechnungshof und kommt in einem aktuellen Sonderbericht zu dem Ergebnis: Im Wettrennen um künstliche Intelligenz muss die EU einen Zahn zulegen. Moment! heißt es als Reaktion vom Chefsprecher der EU-Kommission Eric Mamer.
„Dem können wir grundsätzlich nicht zustimmen. Wir denken, dass wir in dieser Hinsicht viel tun. Wir investieren erheblich in KI und verlieren das Rennen nicht.“
Die Prüfer des Europäischen Rechnungshofes monieren allerdings, dass, so heißt es in dem Bericht: „Seit 2015 in der EU geringere Risikokapitalinvestitionen verzeichnet werden als in den USA und China, die im KI-Bereich führend sind. Schätzungen zufolge habe sich die Investitionslücke zwischen den USA und der EU bei KI zwischen 2018 und 2020 insgesamt mehr als verdoppelt – die EU liege um über 10 Milliarden Euro zurück.“ Wir sind führend, wenn es um die KI-Regulierung, heißt es dagegen von Kommissionsprecher Johannes Bahrke.
„Wir haben das KI-Gesetz. Und das ist das weltweit erste verbindliche Gesetz zur KI. Wir haben gerade die Einrichtung des KI-Büros (bei der Kommission) angekündigt. Das sich beispielsweise auch mit Innovation befasst – Regulierung und Innovation unter einem Dach. Und auch mit den allgemeinen KI-Modellen. Für uns ist es sehr wichtig, dass alles unter einem Dach stattfindet und es sich um einen kohärenten und verbindlichen Ansatz handelt.“
Die Prüfer des Europäischen Rechnungshofes kritisieren dagegen, dass die EU-Kommission kein geeignetes System eingerichtet habe, um zu überwachen, welche Ergebnisse mit den KI-Investitionen erzielt werden. Auch sei im Prüfungszeitraum nicht klar gewesen, welchen Beitrag die EU-Länder zur Erreichung der allgemeinen Investitionsziele der EU leisten, was bedeute, dass es keinen EU-weiten Überblick gegeben habe.
Die Investitionsziele der EU seien nicht konkret genug und zudem überholt, da sie seit 2018 unverändert geblieben seien. Wir haben über unseren parallelen Ansatz der allgemeinen digitalen Entwicklung, mit der entsprechenden Regulierung und der Millionen-Finanzierung über zum Beispiel Next Generation EU und den Recovery-Fund eine investitionsfreundliche Umgebung geschaffen, sagt Eric Mamer. Natürlich ginge es immer noch besser…
„… und es ist klar, dass wir auch den privaten Sektor einbeziehen müssen. Daran arbeiten wir natürlich, und es gibt Dialoge mit der Industrie usw. Aber wir glauben, dass die Zukunft zeigen wird, dass Europa auch weiterhin ein wichtiger Akteur im Bereich der KI sein wird.“