Lügen, falsche Freunde und die GAP

Trau schau wem! Diesen Rat hat jetzt der Ko-Fraktionschef der Grünen im Europaparlament, Philippe Lamberts, den -wie er sagt- echten Bauern und Bäuerinnen gegeben. Denn die vielen neuen „Freunde“ aus der Politik seien keine.

„Die haben die ländlichen Gebiete verarscht und geben sich jetzt als Retter aus.“

Blick über ein reifes Kornfeld vor blauem Himmel.

Das sei eine Menge hausgemachte Desinformation unterwegs, so Lamberts gestern auf einer Pressekonferenz.

„Oder ich würde sagen, es werden glatte Lügen verbreitet. Von den Nationalpopulisten, von der EVP, von den Liberalen. Man hat also den Eindruck, je dicker die Lüge, umso besser kann sie von allen geschluckt werden.“

Für Philippe Lamberts muss sich vieles in der Agrarpolitik ändern. Vor allem müssten die Landwirte in der EU ein reelles Einkommen und damit ein Auskommen haben. Das, was jetzt passiert sei beleidigend.

„Ich finde es beleidigend für die Farmer. Die halten sie für Idioten. (…) Denn wenn man den Farmern zuhört, was sagen sie? Dass sie erdrückt werden von einem Wirtschaftssystem, das ihnen null Rentabilität gibt, null Freiheit.

Die „Bösen“ in der Gleichung sind für Lamberts u.a. Pestizid- und Saatgut-Konzerne, Banken, der Einzelhandel. Und dann soll ja auch noch der Green Deal in der Landwirtschaft umgesetzt werden.

„In einer gut funktionierenden Marktwirtschaft sollten sie in der Lage sein, ihre Waren mit Gewinn zu verkaufen. Und dann werden sie mit Subventionen für Dienste belohnt, die sie der Gesellschaft erbringen, für die sie aber nicht bezahlt werden können. Ich meine, wenn man die Artenvielfalt wiederherstellt, kann man sie nicht auf dem Markt verkaufen. Aber das ist Arbeit. Und jede Arbeit muss durch ein Einkommen abgegolten werden. Und hier sollte die Gemeinsame Agrarpolitik ansetzen. Die Landwirte für die Dienste zu bezahlen, die sie der Gesellschaft erbringen.“

An Ideen für die Zukunft der Landwirtschaft wird bis zum Sommer beim strategischen Dialog gearbeitet. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat in der Gesamtdebatte dazu aufgerufen, den schwarzen Peter weg zu lassen.

„We need to avoid the blame game and to find solutions for problems together.“