Frau Präsidentin, zum Interview, bitte! Vier Monate vor der Europawahl 2024 hat sich EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola den Fragen beim Euranet Plus-Jugend-Gipfel gestellt. Kolleginnen und Kollegen aus unserem europäischen Radionetzwerk hatten Fragen zu Erwartungen an die EU, Desinformation, Schutz der EU und auch zum Thema wählen ab 16. Guilia aus Italien wollte wissen:
„In Ländern wie Österreich, Malta, Belgien, Griechenland und Deutschland können die Bürger und Bürgerinnenberiets mit 16 und 17 Jahren an der Europawahl teilnehmen. Denken Sie, dass andere Länder dasselbe tun sollten?“
p267272 | Euranet Plus Selbst in jungen Jahren in die Politik eingestiegen, sagt Roberta Metsola: Die Frage werde ich, wann immer gefragt, überall gleich beantworten.
„Ich denke, dass diese 16-Jährigen die Möglichkeit haben sollten, zu wählen, wer sie vertritt. Ich denke, je jünger man ist, umso mehr muss man in die Zivilgesellschaft integriert werden, um seine Bürgerrechte zu genießen und auszuüben und um seine Bürgerpflichten zu erfüllen. Deshalb liegt es in unserer Verantwortung, dass wir uns so stark wie möglich an einer Kampagne beteiligen, die sich an die 16-Jährigen in den genannten Ländern richtet. Denn wenn sie schon in jungen Jahren wählen gehen, dann werden sie diese bürgerliche Pflicht ein Leben lang wahrnehmen.“
Wir sollten auch nicht vergessen, so Metsola, dass die Möglichkeit, wählen zu gehen, ein hart erkämpftes Privileg und längst nicht für alle Menschen möglich sei. Und deshalb sollte eine Gesellschaft auch so breit wie möglich bei Wahlen beteiligt und ihre Fragen und Erwartungen damit abgebildet werden. Unterschiedlich seien die Fragen schon bei den 16- bis 25-Jährigen.
„Fragen wie: „Ich hätte gerne einen besseren Zugang zu Bildung.“ Das ist nicht in allen Ländern gleich. Warum tut die Europäische Union nicht mehr? „Ich würde gerne in der Europäischen Union leben und reisen. Welche Möglichkeiten gibt es.“ Warum habe ich unterschiedliche Zugangsmöglichkeiten zu Medikamenten? Warum habe ich nicht das Gefühl, dass es Gleichberechtigung unter jungen Menschen gibt? Warum reagiert die EU nicht schnell genug auf den Klimanotstand?“ Das sind Fragen, die uns jeden Tag von jungen Menschen gestellt werden, unterschiedlich in verschiedenen Ländern.“
Doch auch wenn die Fragen unterschiedlich sind. Sie werden mir immer wieder gestellt, egal, wohin ich gehe, sagt Roberta Metsola.