Metsola will sich nicht mit Femiziden abfinden

Montag, Dienstag, Mittwoch – tot, Donnerstag, Freitag, Samstag – tot…In Deutschland stirbt jeden dritten Tag ein Mensch. Bei uns und auch EU-weit hat es nur einen Grund:

„Einfach weil es Frauen sind. Es ist ungeheuerlich, es ist schrecklich und es ist völlig inakzeptabel.“

EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola will sich nicht länger mit tröstenden Worten für die Hinterbliebenen und, wie sie sagt, der institutionellen Blindheit gegenüber Femiziden abfinden. Am kommenden Samstag, dem 25. November, ist der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.

EU/Lukasz Kobus

Illustrative photos on sexual violence

„Wir müssen mehr für Frauen tun. Lassen Sie uns daher am Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen erneut bekräftigen, alles zu tun, um Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Europa und darüber hinaus zu verhindern. Und das Europäische Parlament wird am Donnerstag in diesem Plenarsaal darüber diskutieren, was es tun kann, um dieses Problem anzugehen.“

Die Istanbul Konvention wurde 2011 ins Leben gerufen, um rechtsverbindliche Normen zu schaffen, die gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt vorgehen. Die Unterzeichnerstaaten verpflichten sich gegen Unsäglichkeiten wie u.a. Genitalverstümmelung, Vergewaltigung, Zwangsheirat, Zwangsabtreibung vorzugehen. Doch auch in der EU haben noch nicht alle Staaten die Istanbul-Konvention unterzeichnet. Bei einem Euranet Plus-Interview mit der Vizepräsidentin der EU-Kommission Vera Jorouvá ging es u.a um die Frage, was die EU-Kommission tun kann, um Länder wie Bulgarien, Tschechien, Ungarn, Lettland, Litauen und die Slowakei zu überzeugen.

„Es gab sowas wie einen Zusammenstoß, oder wie man es nennen kann, mit den konservativen Mächten in mehreren Mitgliedsstaaten, konservativen Kräften, die, ich weiß nicht, alarmierende Nachrichten und Ideen darüber verbreiten, wie die Istanbul-Konvention in der EU in der Zukunft interpretiert werden könnte. Und wenn ich höre, dass sie sich auf die traditionelle Familie beziehen, bin ich wirklich verärgert, denn wenn es zu den guten europäischen Traditionen gehört, dass die Frauen zu Hause geschlagen werden, dann sollten wir eine solche Tradition wirklich abschaffen.“