Exklusiv: Metsola über europäische Identität – mit Video

Roberta Metsola ist mit 45 Jahren die bislang jüngste Präsidentin des EU-Parlaments. Sie ist selbst jung in die Politik eingestiegen. Und um „junge Fragen“ ging es am Dienstag auch beim Euranet Plus-Youth-Summit mit jungen Kolleginnen und Kollegen aus unserem Radionetzwerk. Bozhidar aus Bulgarien wollte von Roberta Metsola wissen:

Daina La Lardic - Europäisches Parlament

„Was ist ihre Strategie, um die europäische Identität junger Leute zu stärken?“

Roberta Metsola sieht viel und vor allem mehr Potential in Jugendevents wie EYE. Das findet in Straßburg statt, wo sich junge Leute untereinander und mit Offiziellen über die EU austauschen. Die Ergebnisse und Ideen aus Workshops und Diskussionsrunden werden dann ins EU-Parlament getragen. Doch das sollte nur ein Einstieg sein, denkt Metsola.

„Ist es ohne richtigen Inhalt? Vielleicht könnte es mehr sein. Fühlt es sich für mich manchmal so an, als ob immer die gleichen Leute kommen? Ja! Also, was ich gerne mehr machen würde, ist, sich
nicht nur auf Hauptstädte zu fokussieren. Sondern tatsächlich mehr junge Leute aus den ländlichen Gebieten reinzuholen, Leute, die weit weg von den Hauptstädten leben: Die sich vergessen fühlen, und die Straßburg- und Brüssel-Blase als sehr weit weg empfinden.“

Vor allem aber müsse die EU-Politik mehr auf ihre Tauglichkeit für junge Europäerinnen und Europäer gecheckt werden. Schon ganz am Anfang, wenn es um Legislativvorschläge geht.

Und wenn ich die exzellenten Vorschläge sehe, die wir aus der-Konferenz zur Zukunft Europas bekommen haben, wo junge Leute uns gesagt haben: Wir möchten, dass sie mehr für Bildung tun, wir möchten, dass sie mehr für die Gesundheit tun, wir möchten, dass sie mehr tun, was das Klima anbelangt, gehe ich davon aus, und das wird unsere Forderung sein, während wir an der Zusammensetzung der nächsten EU-Kommission arbeiten, dass diese Überlegungen, der sogenannte Jugendcheck, in den Mittelpunkt jedes vorgelegten Legislativvorschlags von der Kommission gestellt werden. Und dann kommt es zu uns als Gesetzgeber, um damit zu arbeiten.“

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