Deutlich mehr Arten vom Aussterben bedroht

Erstens kommt es schlimmer, und zweitens als man denkt! Das zeigt auch eine aktuelle Studie des Fach-Magazins „Plos One“. Es sind viel mehr Arten vom Aussterben bedroht als noch 2019 vom Weltbiodiversitätsrat angenommen. Und viel mehr heißt doppelt so viele, nämlich zwei Millionen Tier- und Pflanzen-Arten. Da scheint es eine gute Nachricht zu sein, dass sich Verhandlungsführer des EU-Parlaments und Rat jetzt auf eine gemeinsame Haltung zur Wiederherstellung der Natur in der EU geeinigt haben.

EU/Lukasz Kobus

The child and nature

„Es ist das erste Gesetz überhaupt in Europa, das nicht nur die Natur schützt, sondern auch die Natur wiederherstellt, denn wir wissen, dass wir jedes Jahr viele Arten in Europa verlieren. Dem müssen wir entgegenwirken, wir müssen die Natur wiederherstellen, was natürlich gut für die Natur ist, aber auch gut für uns, denn wir sind von der Natur abhängig und brauchen die Natur, damit es uns gut geht.“

Pascal Canfin von Renew, sieht es als gutes, vorläufiges Ergebnis langer und harter Verhandlungen an, dass bis 2030 mindestens 20 % der Land- und Meeresflächen wiederhergestellt werden müssen. Bis 2050 dann 90 Prozent. Wälder müssen aufgeforstet, Moore wieder nass, und Flüsse wieder natürlich werden, u.a. das. Kritik hatte es im Laufe der Verhandlungen vor allem aus der Landwirtschaft gegeben. Auch von einer Gefahr für die Ernährungssicherheit war die Rede. Vom WWF heißt es: wir sehen es mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Weinend vor allem deshalb, weil für den WWF zu viele Kompromisse in dem Entwurf stehen. Immerhin eine Einigung, sagt Teresa Ribera, für die spanische Ratspräsidentschaft.

„Wir haben eine Einigung erzielt, die ich für sehr wichtig halte. Eine Vereinbarung, die die Bemühungen der Europäer und der europäischen Institutionen zur Wiederherstellung von Ökosystemen erneut bestätigt, denn es reicht nicht mehr aus, nur zu schützen und zu erhalten. Wir müssen sicherstellen, dass wir in der Lage sind, uns zu erholen und das wiederherzustellen, was nicht nur Leben schafft, sondern auch wirtschaftliche und soziale Auswirkungen hat, die sich auf das Wohlergehen der Menschen und die Lebensfähigkeit der meisten unserer Aktivitäten auswirken, darunter natürlich auch die Ernährungssicherheit.

Die Einigung muss noch vom EU-Parlament und den EU-Ländern bestätigt werden.