Können Frösche wohl traurig sein? Ich frage, weil ich neulich an einem fast ausgetrockneten kleinen Teich war, wo trotz des Niedrigwassers noch ganz viel Gequake war. Vielleicht haben sie ja untereinander besprochen, wie sie in der Pfütze die Pillepoppen groß kriegen sollen… Zuwenig Wasser ist eine Seite der Klimawandel-Medaille. Hochwasser Fluten die andere, weltweit und vor unserer Haustür. Oder Waldbrände. Und immer gibt es Opfer. Sollte es da einen jährlichen EU-Tag zum Gedenken der Opfer der Klimakrise geben? Ja, sagt das EU-Parlament und auch der Europagrüne Bas Eickhout.
„Ich denke, wir gewöhnen uns daran, fast jährlich von Klimakatastrophen zu hören, die Klimaopfer verursachen. Und meistens sind es weltweit die, die am verletzlichsten sind, und am meisten leiden. Ich komme aus den Niederlanden, wir können den Deich vielleicht ein bisschen höher bauen, wir sind daran gewöhnt, aber nicht jeder hat diesen Luxus. Und auch wir können das nicht ewig tun.“
Hochwasser, Dürren, Waldbrände schlagen auch in diesem Jahr wieder weltweit zu. Die unzähligen Opfer sollten uns auch daran erinnern, dass wir nicht mehr länger in Frage stellen dürfen, dass wir alle etwas ändern müssen, auch Klimaleugner oder Freunde der Wirtschaft, meint S&D-Mann Tiemo Wölken.
„Viele Tote der Klimakrise sehen wir garnicht. Wir sehen nicht, wie viele Menschen in New York an schlechter Luft sterben, weil dort gerade der Staub der Walbrände aus Kanada ankommt. Und deswegen ist es so wichtig, dass wir diesen unsichtbaren Opfern ein Gesicht geben und einen Tag für die Opfer der globalen Klimakrise in der EU haben, und diesen Opfern gedenken.“
In einer gerade verabschiedeten Entschließung schlägt das EU-Parlament vor, den EU-Tag für die Opfer der globalen Klimakrise jährlich abzuhalten. Zum ersten Mal am 15. Juli in diesem Jahr – dem Jahrestag der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal. Die EU-Parlamentarier fordern den Rat und die Kommission auf, die Initiative zu unterstützen.