Hilfe! Dieser Ruf kommt seit dem Krieg in der Ukraine auch aus der Republik Moldau. Denn auch dort gibt es Befürchtungen, dass Russland aggressiv eingreifen könnte. In der Republik Moldau gibt es eine russophile Gruppe in der Bevölkerung. Und das Separatistengebiet Transnistrien. Kein anerkannter Staat, unter starkem russischem Einfluss mit russischen Streitkräften vor Ort stationiert. Der frühere Verteidigungsminister der Republik Moldau, Anatol Șelaru, hat im Interview mit Radio Romania gesagt.
„Heute ist die Republik Moldau das schwache Glied in diesem Zonenkonflikt, und wir sind bloßgestellt. Die Putschgefahr ist nicht gebannt. Von den prorussischen Parteien und der „Fünften Kolonne“ stehen noch viele Aktionen bevor. Putin hat die Idee, die Republik Moldau in ein Kaliningrad zu verwandeln, nie aufgegeben, seit er 2014 Neurussland schaffen und Gebiete aus der Republik Moldau in diese neue Struktur eingliedern wollte. Aber dann hat sich die Ukraine widersetzt und uns gerettet, und sie widersteht jetzt und rettet uns wieder.“
Die potenzielle Gefahr eines Angriffs Russlands auf Moldawien sieht auch Paweł Szefernaker. Der stellvertretende Minister für Inneres und Verwaltung in Polen hat den Kollegen von Polskie Radio gesagt:
„Dies ist eine Situation, in der Moldau einer der Nachbarn der Ukraine ist. Es befindet sich an einem Ort – auch historisch – mit vielen Konflikten, verschiedenen Spaltungen, die auch mit der Geschichte und den Bewohnern dieser Gegend zusammenhängen. Je mehr also diese Arten von Konflikten auftreten, je mehr solcher Konflikte es gibt, desto einfacher ist es für jede Art von Chaos und für jede Art von Aggression. Geopolitisch ist es also ein wichtiger Ort auf der Landkarte Europas, wenn es um die Zukunft der Sicherheit geht, auch in Mittel- und Osteuropa.“
Die Republik Moldau ist seit Sommer vergangenen Jahres EU-Beitrittskandidat.