Ukrainische Geflüchtete fühlen sich in der EU willkommen, stoßen aber auf Schwierigkeiten. Das zeigt ein Bericht der Agentur der EU für Grundrechte- kurz FRA. Claudia Knoppke, welche Schwierigkeiten sind das?
Vielleicht erstmal vorweg: Die Umfrage ist im August und September vergangenen Jahres durchgeführt worden. Und zu dem Zeitpunkt lagen die Schwierigkeiten hauptsächlich im Bereich Arbeit, Lebenshaltungskosten und Bildung. Damals hatten von den rund 14.500 Befragten nur 33 Prozent eine bezahlte Arbeit.
Ein Drittel der Frauen hat nicht gearbeitet. Sie mussten sich um Kinder oder Verwandte kümmern. Fast die Hälfte hat angeben, für ihre neue Tätigkeit überqualifiziert zu sein. Und viele fühlten sich bei der Arbeit ausgebeutet. Fast 80 Prozent hatten Schwierigkeiten ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Beim Wohnen wurde häufig mangelnde Privatsphäre beklagt, weil Küche und Toilette geteilt werden mussten, oder auch weil die Kinder keinen ruhigen Platz zum Lernen hatten.
Und in welchen Ländern wurden die ukrainischen Geflüchteten befragt?
In Deutschland, Bulgarien, Estland, Italien, Polen, Rumänien, der Slowakei, Spanien, Tschechien und Ungarn. Ein Drittel fühlt sich dem Bericht zufolge als Teil der neuen Gemeinschaft und genauso viele würden gerne in die ukrainische Heimat zurückkehren. Was von der FRA grundsätzlich als positiv gesehen wird, ist die schnelle Hilfe, die es den Geflüchteten aus der Ukraine möglich gemacht hat, zu arbeiten, zu reisen und Dienstleistungen in Anspruch zu können.
Und was passiert jetzt mit den Ergebnissen der Umfrage?
Die sollen politischen Entscheidern helfen, an Lösungen zu arbeiten, die allen Beteiligten, also Geflüchteten und ihren aufnehmenden Kommunen, zu Gute kommen. Denn, wir müssen alle davon ausgehen, dass der Krieg nicht von heute auf morgen beendet wird.
So sieht es leider aus…