Russland als lachender Dritter

Die Ukraine will ihre Agrarprodukte exportieren, in den osteuropäischen Nachbarländern fallen die Preise und das drängt viele landwirtschaftliche Betriebe an den Rand ihrer Existenz. Mehrere der betroffenen Länder haben darauf entschieden, unilateral die Importe aus der Ukraine zu stoppen. Das hat auch den Effekt, dass es einen lachenden Dritten gibt – Russland.

„Der Feind nutzt solche Diskussionen für seine eigenen Zwecke. Aber gemeinsam werden wir gegenhalten!“

Dafür hat der stellvertretende ukrainische Landwirtschaftsminister Markiyan Dmytrasevych am Montag bei einer Anhörung im Agrar-Ausschuss des EU-Parlaments Zustimmung bekommen. Auf die Frage, wie mit den Getreide- und Agrarimporten aus der Ukraine umgegangen werden soll, haben die EU-Abgeordneten im Ausschuss vor allem eine Antwort:

„Wir dürfen das jetzt nicht weiter eskalieren lassen, diesen Streit.“

Polen, Ungarn, Bulgarien, Rumänien und die Slowakei fordern Hilfe von der EU. Die EU-Agrarminister haben sich bei ihrem Treffen solidarisch gezeigt, konnte der EU-Kommissar für Landwirtschaft Janusz Wojciechowski gestern anschließend zusammenfassend sagen.

„Der Vorschlag der Kommission ist jetzt ein vorläufiger Importstopp für die fünf Frontstaaten für fünf Produkte: Mais, Weizen, Rapssamen, Sonnenblumenkerne und Sonnenblumenöl.“
Die fünf Länder sollen auch finanzielle Unterstützung aus dem Krisenfonds der Gemeinsamen Agrarpolitik bekommen.