Es geht um die richtige Reaktion

Beim Digital-Gipfel im estnischen Tallinn geht es aktuell auch um vertrauenswürdige Partnerschaften, sichere globale Zusammenarbeit und kritische Infrastruktur. Alles Bereiche, die durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine verstärkt in den Fokus gerückt sind. Sabotageakte wie an den Nordstream-Pipelines zeigten ganz klar: Angriffe auf kritische Infrastruktur ist die neue Kriegsführung, so Ursula von der Leyen beim Digital-Gipfel. Jetzt gehe es um die richtigen Reaktionen.

Amélie Förster | Euranet Plus

„Zuallererst müssen wir uns besser vorbereiten. Zweitens müssen wir unsere Infrastruktur stresstesten. Wir müssen die Schwachpunkte rausfinden. Wir werden also mit den Mitgliedstaaten an diesen Stresstests arbeiten. Im Bereich Energie, und anderen Hochrisiko Bereichen wie digitale offshore Infrastruktur und die Strominfrastruktur zum Beispiel. Drittens werden wir unsere Kapazität auf EU-Level erhöhen, um bei Bedarf über den Zivilschutzmechanismus reagieren zu können.“

Zusätzlich sollen Satellitenüberwachungskapazitäten bestmöglich genutzt, und die Zusammenarbeit mit der NATO und wichtigen Partnern wie den USA verstärkt werden. Wichtig sei jetzt auch, Abhängigkeiten durch Zusammenarbeit zu ersetzen, sagt Ursula von der Leyen.

„Gerade letztes Jahr haben wir das Ella-Link-Transatlantik-Kabel eingeweiht. Es verbindet Europa mit Lateinamerika. Revolutionär! Und wir verlegen jetzt ein neues Glasfaserkabel im Schwarzen Meer. Das wird den Internetzugang in ganz Zentralasien diversifizieren und die Abhängigkeit von terrestrischen Kabeln, die durch Russland verlaufen, verringern.“

Für die Kommissionspräsident geht es aber noch viel weiter. Die Zusammenarbeit der EU mit vertrauenswürdigen Partnern mache die europäischen Normen zu globalen Normen.