Die EU, die Welt will der Ukraine beim Wiederaufbau helfen. Im schweizerischen Lugano besprechen Vertreter aus 40 Nationen und von 20 internationalen Organisationen die Pläne. Ab heute zählen die Ergebnisse der Absichtserklärung. In der Eröffnungsrede von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ging es um die Wünsche. Angefangen mit der Erinnerung an einen jungen gefallenen Soldaten, der für eine freie, eine moderne und nachhaltige Ukraine gekämpft habe.
„Roman hat sein Leben zu früh verloren, aber sein Traum lebt weiter. Der Traum einer neuen Ukraine, nicht nur frei, demokratisch und europäisch, sondern auch fair, umweltfreundlich und florierend. Dieser Traum bringt uns heute hierher.“
Für die Zeit nach dem Krieg, den Russland am 24. Februar dieses Jahres gegen die Ukraine eröffnet hat. Das werde nicht einfach, denn das Ausmaß der Zerstörung sei enorm und die Kosten steigen täglich, auch die sozialen Kosten, so von der Leyen.
„Versehrte, Veteranen, Frauen und Kinder, die aus dem Exil zurückkehren – was gut ist, aber die Ukraine wird sich um sie kümmern müssen. Die Ukraine muss das Vertrauen der Wirtschaft zurückgewinnen und mehr Kapital aus dem Ausland anziehen. Die Ukraine wird den Lebensstandard ihrer Bürgerinnen und Bürger verbessern müssen. Und die Ukraine wird auf ihrem Weg in die Europäische Union voranschreiten. Die Herausforderungen sind gewaltig, aber sie sind nicht unüberwindbar.“
Um die Kosten zu erfassen, hat die EU-Kommission der ukrainischen Regierung vorgeschlagen, eine offene Plattform einzurichten, die die Kosten und die Anforderungen für den Wiederaufbau und eine Reform der Ukraine erfassen und abbilden soll. Die EU und Deutschland wollen bei der Koordinierung helfen.
„Wir wollen, dass die Ukraine ein Mitglied der EU wird. (…) Deshalb werden Bundeskanzler Scholz und ich – in enger Zusammenarbeit mit internationalen Partnern – nach dem Sommer eine hochrangige internationale Konferenz einberufen. Wir wollen die weltweit klügsten Köpfe und Experten für den Wiederaufbau zusammenbringen, damit dieses Generationenprojekt in die richtigen Bahnen gelenkt wird. Mit Zusicherungen für potenzielle Investoren und mit maximalem Nutzen für die Menschen in der Ukraine.“