Gewalt gegen Frauen in der Ukraine

Aus der klassischen russischen Weltliteratur kennen wir „Krieg und Frieden“. In der aktuellen Realität erleben wir auch: Krieg und Frauen.

„Es gibt zunehmend verlässliche Berichte, dass russische Soldaten Frauen vergewaltigen. Frauen und Mädchen, im Alter zwischen10 und 78 Jahren. Vergewaltigung als Kriegswaffe.“

Wir müssen alle alles tun, um diesen Frauen und Mädchen zu helfen, hat EU-Innenkommissarin Ylva Johansson kürzlich im EU-Parlament gesagt. Ihnen muss auch mit Notfallverhütung und Abtreibung geholfen werden. Doch, so sagt der polnische und offen schwul lebende EU-Abgeordnete Robert Biedroń.

Ylva JohanssonKristian Pohl/Regeringskansliet

Ylva Johansson

„Es ist (deshalb) absolut inakzeptabel, dass Frauen, die in Polen Schutz suchen, dem EU-Land mit den meisten Flüchtlingen, gezwungen sind, eine Schwangerschaft auszutragen, die das Ergebnis einer brutalen Vergewaltigung sind.“

Polen hat eines der striktesten Abtreibungsgesetze in der EU. Die EU-Kommission hat jetzt zusätzliche 1,5 Millionen Euro über ein Projekt der UN zur medizinischen Unterstützung für Opfer sexueller Gewalt in der Ukraine angekündigt. Die Mittel sind für u.a. für Notfallsets für schwangere Frauen bestimmt. Auch über das EU-Solidaritätssystem für medizinische Transfers können Opfer von konfliktbedingter sexueller Gewalt transportiert und versorgt werden. EU-Kommissarin Ylva Johansson hat ihren Beitrag im EU-Parlament mit den Worten geschlossen:

„Wenn ich an die Frauen in der Ukraine denke, denke ich auch an die alte Dame, die in den ersten Kriegstagen auf einen russischen Soldaten zugegangen ist – der zweimal so groß war wie sie – und ihm Sonnenblumensamen mit den Worten gegeben hat: Steck sie in die Tasche. Mögen sie aufgehen, wo du sterben wirst!“

Mehr über Krieg und Frauen und Infos rund um die Entwicklungen in der Ukraine-Krise gibt’s hier bei uns auf der Website.