Die Situationen in der Pandemie verändern sich: In der vierten Corona-Welle wird der Spielraum für Ungeimpfte zunehmend kleiner. Doch auch Geimpfte sind nicht aus dem Schneider, wenn es um Bewegungsfreiheit geht. Die Bund-Länder-Konferenz folgt für Deutschland der EU-Linie, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel gestern nach dem Treffen angekündigt.
„Der Impfstatus wird nicht dauerhaft anerkannt werden können: als doppelt geimpft und damit abgeschlossen geimpft. Sondern, es wird ja auch auf der Ebene der EU diskutiert, dass nach neun Monaten die zweite Impfung ihre Gültigkeit verliert. Das heißt, das Boostern, das Nachimpfen, das Auffrischungsimpfen ist ganz wichtig, um dann als vollständig geimpft zu gelten.“
Auf EU-Ebene hatte die Kommission in der vergangenen Woche eine einheitliche Gültigkeitsdauer des digitalen Covid-Zertifikats von neun Monaten vorgeschlagen. Für Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gilt dabei auch: Die Situationen in der Pandemie verändern sich.
„Also muss sich das Zertifikat mit entwickeln. Und ja, es ist richtig, im Zertifikat geht es dann jetzt nicht um die Frage geimpft, sondern auch um die Frage Booster. Hier möchte ich unterstreichen, dass die Empfehlung ist: sechs Monate und dann boostern. Dann gibt es eine bestimmte Übergangsfrist, aber die Botschaft muss lauten: der Booster nach sechs Monaten ist ganz wichtig.“
Die Kommission orientiert sich an den Leitlinien des ECDC. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten schlägt die Auffrischung ab dem sechsten Monat nach Abschluss der ersten Impfserie vor. Zusätzlich ein Zeitraum von drei Monaten, damit die nationalen Impfkampagnen entsprechend angepasst werden können, und alle Zugang zu den Booster-Impfungen haben.