Die EU, Impfststoffe und die Impfstoffstrategie

Die EU, Impfststoffe und die Impfstoffstrategie: 500 Millionen Dosen Impfstoff sollten jetzt an alle EU-Länder geliefert sein. So hat es die Chefin der EU-Kommission am Wochenende angekündigt. Für Ursula von der Leyen hat die EU damit Wort gehalten

„Um noch in diesem Monat mindestens 70% der erwachsenen Bevölkerung vollständig zu impfen.

Noch sind die Impfquoten in den Mitgliedstaaten aber sehr unterschiedlich. Im EU-Durchschnitt waren es zuletzt laut Europäischer Seuchenbehörde ECDC gut 44 Prozent Europäerinnen und Europäer mit zwei Impfungen, in Bulgarien zum Vergleich nur rund 15 Prozent. Für Ursula von der Leyen bedeutet das:

„Jetzt müssen die Mitgliedstaaten alles dafür tun, dass die Impfungen vorankommen. Nur dann sind wir auch alle sicher.“

So sieht es auch der gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im EU-Parlament. Peter Liese -selbst Arzt – hat im Gespräch mit Euranet Plus gesagt: Jetzt müssen wir gegen eine erste Impfmüdigkeit ankämpfen und die Informationen, dass jeder geimpft werden kann, auf allen Wegen verteilen.

„Auch vielleicht in anderen Sprachen. Und Mithilfe von Menschen, die anderen Zugang haben. Zum Beispiel Imam, oder Geistliche – orthodoxe Geistliche, die dann andere Gruppen in der Bevölkerung erreichen. Das Zweite ist, dass wir den Geimpften medizinisch gerechtfertigte Vorteile auch wirklich geben müssen. Und wenn ich höre – als oberflächlich Interessierter – bei Rückreise aus einem Land mit hoher Inzidenz muss ich trotz Impfung in Quarantäne, wenn ich Kontakt hatte mit Delta, muss ich trotz Impfung in Quarantäne – dann erhöht das nicht die Impfbereitschaft.“

Jetzt nachzulassen, wäre für die Kommissionschefin falsch:

„Covid 19 ist noch nicht besiegt. Wir sind gut vorbereitet, weitere Impfstoffe zu liefern – auch gegen mögliche Varianten.“

Peter Liese setzt darauf, die richtigen Schlüsse zu ziehen.