Foodwatch kritisiert erneut gesponsorte Ratspräsidentschaft

Foodwatch kritisiert erneut gesponsorte Ratspräsidentschaft: Was passieren kann wenn Politik und Geschäft zu eng miteinander verbandelt sind, erleben wir in Deutschland gerade in der Masken-Affäre. Was ist, wenn große Unternehmen die Politik offiziell sponsern? Die Verbraucherschützer von Foodwatch sagen: das geht garnicht. Und ganz aktuell geht es für sie garnicht, dass wieder eine EU-Ratspräsidentschaft gesponsert wird. Aktuell ist es Portugal. Gesponserte Vorgänger gab es bereits viele. Scharfe Foodwatch- Kritik gab es auch 2019. An der gesponserten Rumänischen Ratspräsidentschaft. Und wir von Euranet Plus haben damals von Andreas Winkler wissen wollen, was ist das Problem.

Holger Winkelmann | Euranet Plus

„Es geht uns grundsätzlich darum, dass allein schon der Eindruck vermieden muss, dass hier die EU-Politik in irgendeiner Weise, ja, käuflich ist, oder beeinflusst werden könnte durch Lobbyinteressen. (…) Wir sehen grundsätzlich dieses Unternehmenssponsoring als sehr fragwürdig an. Also, dass hier wichtige Institutionen der EU von Unternehmen gesponsert werden und die Unternehmen dort bei offiziellen EU-Treffen als Sponsor auftreten können ganz unverfroren. Das finden wir wirklich fragewürdig erstmal unabhängig davon, welches Unternehmen das ist.“

2019 war in Rumänien Coca Cola einer der Hauptsponsoren. Zu einer Zeit, als u.a. über die Lebensmittelampel und eine Sonderabgabe für die Hersteller stark zuckerhaltiger Getränke diskutiert wurde – Regulierungen, gegen die sich Coca-Cola seit Jahren mit massiver Lobbyarbeit wehrt. Jetzt in Portugal sind es Unternehmen, von denen Foodwatch sagt: sie fördern mit ihren Produkten Übergewicht und Monokulturplantagen.