Rassismus und Diskriminierung in der EU

Rassismus und Diskriminierung in der EU: Die EU erfreut sich offiziell immer an ihrer Vielfalt. Vereint in Vielfalt ist ein EU-Slogan. Doch die EU hat es auch mit Rassismus und Diskriminierung zu tun. Besonders betroffen sind oft Roma. Die Mitgliedstaaten haben sich dazu verpflichtet, die Gleichstellung, Eingliederung und Teilhabe der Roma in der EU zu fördern. Der Direktor der Europäischen Grundrechte –Agentur -FRA ist auch durchaus zuversichtlich, dass die EU etwas bewirken kann. Das offizielle Bemühen, die Roma zu respektierten Mitgliedern unserer Gesellschaften zu machen, ist ganz gewiss da, sagt Michael O’Flaherty.

Nahaufnahmer zweier Hände - die eine weiß, die andere schwarz - die sich festhalten.

„Es ist langsam, es ist harte Arbeit. Aber zum Beispiel in manchen Schulen sehen wir schon Verbesserungen, wegen des Engagements der EU. An einigen Orten leben die Roma in ihren Gesellschaften schon mehr respektiert. Ich möchte diese Erfolge aber nicht überbewerten. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, um die formellen Menschenrechts- und Grundrechtsverpflichtungen zu erfüllen, zu denen sich die EU bereits vor vielen Jahren verpflichtet hat.“

Für die kommenden Jahre haben die Mitgliedstaaten eine Empfehlung der EU-Kommission angenommen, die ihrerseits einen Zehnjahresplan zur Unterstützung der Roma vorgeschlagen hatte. Die Empfehlung enthält konkrete Maßnahmen, mit denen Diskriminierung und Antiziganismus bekämpft werden sollen. Es geht um Gleichstellung, Inklusion, Teilhabe, Bildung, Beschäftigung, Gesundheit und Wohnen. Themen, die auch am Freitag auf dem ersten europäischen Anti-Rassismus-Gipfel diskutiert werden sollen. Das und mehr. Denn, so sagt Michael O‘Flaherty

„In jeder Situation, in jeder Gemeinschaft scheinen wir Menschen das Bedürfnis zu haben, manche zu “Anderen” zu machen. Wir müssen kleine, schwächere Gruppen als die anderen definieren, gegen die wir unsere Aggressionen unser Missfallen, oder was auch immer richten können. In weiten Teilen der europäischen Gesellschaft sind diese „Anderen“ die Roma. An manchen Orten sind es die Juden in deiner Gemeinde, an anderen sind es die Moslems…“