Impfen: Ein Wettlauf gegen die Zeit

Impfen: Ein Wettlauf gegen die Zeit – Impfen ist kein Wettlauf zwischen den Ländern, aber ein Wettlauf gegen die Zeit. Das schreibt EU-Kommissarin Jutta Urpilainen auf Twitter. Das sehen auch die Europa-Grünen so und fordern ein Aussetzen der Patentrechte für die Impfstoffe, um die Produktion anzukurbeln. Claudia Knoppke fasst zusammen.
Auch aus dem Entwicklungsausschuss des EU-Parlaments kommt die Forderung nach einem weltweiten Impfansatz. Der Ausschussvorsitzende Tomas Tobé fordert – bei aller Knappheit des Impfstoffs- vor allem mehr Tempo.

EU-Kommission

„Was jetzt problematisch ist, dass der Impfstoff erst so viel später in die Entwicklungsländer kommt. Das ist erstmal ein Problem für die Menschen dort, aber auch für alle anderen. Das ist eine globale Pandemie und nicht etwas, was wir nur in Europa lösen können. Wir hoffen, dass es jetzt schneller vorangeht.“

Das soll es, verspricht Kommissarin Jutta Urpilainen. Die internationale Impfstoff-Allianz ist startklar.

„COVAX kann mit der Auslieferung beginnen. In den nächsten Wochen sollen die ersten Dosen des Pfizer-Impfstoffs an 18 Länder geliefert werden. Darunter 12 ärmere Länder , meist in Afrika Asien und Lateinamerika.!

Deutschland und die EU sind voll des Lobes für sich selbst, wenn es darum geht, zu betonen, wie sehr mehr man bemüht sei, allen auf der Welt Zugang zum Impfstoff gegen Corona zu ermöglichen. Nicht mehr so offen sind Deutschland und die EU für die Forderung aus Indien und Südafrika an die WTO, die Patente für die Impfstoffe und Medikamente solange auszusetzen, bis weltweit eine Herdenimmunität erreicht ist.

Die Patente auszusetzen würde bedeuten, dass überall, wo es technisch geht, Impfstoff produziert werden könnte. Eine Forderung, die u.a. die Grünen im EU-Parlament stellen. Was wie wo machbarsein kann, ist auch das Thema eines Webinars, zu dem der Sprecher der deutschen Europa-Grünen, Sven Giegold, für diesen Mittwoch einlädt.