Bildung soll digitaler werden

Bildung sollen digitaler werden. Die Schulen auch. Das hören wir schon lange. Dass das auch dringendst notwendig ist, sehen wir aktuell. Corona hat gezeigt: Da muss noch eine Menge passieren. In Deutschland und EU-weit. Claudia Knoppke hat mehr.

2018 hat die EU-Kommission einen Aktionsplan für digitale Bildung gestartet. Der EU geht es in Sachen Bildung allerdings ähnlich wie der Bundesregierung. Die Länder entscheiden. In der EU ist Bildung nationalstaatlich geregelt. In Deutschland sind es die Bundesländer. Doch Corona hat allen ganz deutlich gezeigt: Die Digitalisierung der Bildung muss schnell besser werden. Das hat auch Angela Merkel in ihrem Podcast zum Thema gemacht. Die Bundeskanzlerin meint, Corona hat uns Möglichkeiten er- und die Augen geöffnet:

Vier Mädchen stehen an einer Tafel im Klassenzimmer und beschreiben und bemalen diese.

„Und es wurde deutlich, wie wichtig das Lernen mit digitalen Medien und wie wichtig digitale Bildungsformate sind. (…). Es wurde aber auch deutlich, was alles noch nicht funktioniert. Daher müssen wir die Digitalisierung der Schulen mit Hochdruck weiter vorantreiben.“

Ein Treffen zwischen Bund und Ländern war deshalb Anfang der Woche angesetzt. Bundesbildungsministerin Anja Karlizcek ist optimistisch, dass sich jetzt etwas verbessern wird. Vor allem weil die Länder untereinander und auch mit dem Bund enger zusammenarbeiten wollen.

„Wir wollen nun insgesamt 6,5 Milliarden Euro für die Digitalisierung in die Schulen investieren. Aber die Digitalisierung unserer Schulen wird natürlich nicht über Nacht Wirklichkeit werden. Wir wollen Tempo machen, wir wollen uns mit der gegenwärtigen Situation nicht zufrieden geben.“

Im EU-Parlament wird ebenfalls Druck gemacht. Vor kurzem hat der sozialdemokratische Europaabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung Victor Negrescu einen Vorschlag zur digitalen Bildung auf europäischer Ebene vorgelegt.

„Wir haben gesehen, dass wir keine entsprechenden Werkzeuge haben, wir haben nicht genug ausgebildete Lehrer, wir haben nicht daran gedacht, in Eltern zu investieren und sie auszubilden, die eine wichtige Rolle in dieser Form der Bildung spielen, wir haben keine angepassten Programme.(…) Die Pandemie hat uns gezwungen, schneller zu werden, und ich hoffe sie hat den Entscheidern klar gemacht, dass wir jetzt handeln müssen, denn je mehr Zeit wir vergeuden, umso größer das Risiko, dass mehr Kinder betroffen sind.“

Zum Thema Bildung haben wir schon öfter berichtet.