Wie müssen wir auf die wirtschaftlichen Einbrüche durch Corona reagieren?

Corona zeigt Wirkung, auch deutlich in wirtschaftlicher Hinsicht. Veranstaltungen werden abgesagt, Lieferketten sind unterbrochen, und die Frage ist, wie können, sollen und müssen wir angemessen darauf reagieren. In der EU und in Deutschland. Claudia Knoppke hat ein paar Antworten und Forderungen zusammengestellt.

 

Nicole Maier

Manfred Weber

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat betont:

„Die Entwicklung ist nicht prognostizierbar. Deswegen ist alles was wir tun, auf unmittelbare Sicht geleistet.“

Allerdings sind ein paar Dinge auch schon ohne Fernglas absehbar.

„Wir haben Auswirkungen in einzelnen Sektoren durch verengte Lieferketten, aber eben auch durch Beschränkungen von Verkehr und Mobilität. Durch die Absage von Großveranstaltungen, und durch Nachfrageausfälle im Dienstleistungssektor.“

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat aber auch zugesichert, dass die Bundesregierung ein Milliardenpaket als Notfallkoffer vorbereitet hat. Denn bei allen noch möglichen Auswirkungen soll eines verhindert werden.

„Wir wollen, dass möglichst kein Unternehmen in Deutschland, nur aufgrund der Corona-Epidemie, in die Insolvenz gehen muss. Und wir wollen, dass keine Arbeitsplätze nach Möglichkeit dadurch verloren gehen.“

Das gilt auch aus europäischer Sicht. Staatliche Hilfen und flexible Antworten sind gefragt, sagt auch Manfred Weber von der EVP-Fraktion im EU-Parlament.

Die EZB wird in dieser Woche tagen. Die State-Aid-Rules müssen überprüft werden. Die Flexibilität muss genutzt werden, um unsere Konzerne zu unterstützen. Vor allem für die kleinen und mittelständischen Unternehmen brauchen wir Cash, brauchen wir Darlehen. Und der Stabilitätspakt muss flexibel angewandt werden.“

Und dass ein EU-Land, wie jetzt Italien, komplett unter Quarantäne gestellt ist, trifft Deutschland ganz besonders.

„Und wenn ich bspw. das auf die Automobilindustrie runter breche, dann ist es sogar so, dass Italien, was Zulieferung angeht, wichtiger ist, jedenfalls für einige der Hersteller, als China.“

W as Abhängigkeiten angeht, sollte die EU jetzt schwer nachdenken, meint Manfred Weber.

„Dass wir bei Medikamenten heute abhängig sind, von chinesischen und indischen Subunternehmen, das verstehen die Bürger in Europa nicht.“

Was wir aber alle verstehen ist, was auch EU-Krisen-Kommissar Janez Lenarčič noch einmal betont hat:

„Solidarity and cooperation are essential.“