Keine Angst vor dem „green deal“

Keine Angst vorm grünen Deal! Der EU-Umwelt-Kommissar hat bei seinem ersten Besuch in Berlin vor Wirtschaftsvertretern für den Europäischen grünen Deal geworben. Eine Zukunft ohne einen Green Deal sollte uns eher Angst machen, meint der EU-Kommissar. Wir müssen es aber auch richtig machen, sagt die CDU-Europaabgeordnete Sabine Verheyen im Euranet plus-Interview.
Sabine Verheyen findet den Deal toll. Sie hat da allerdings mal ein paar Fragen.

„Also ich bin mal gespannt auf die konkrete Umsetzung.“

Einen konkreten Fahrplan der Kommission, mit 50 Maßnahmen für die kommenden 2 Jahre, gibt es schon. Dabei eine Industriestrategie, für eine umwelt-, ressourcenschonende und damit klimafreundlichere Industrie.

Blick auf einen natürlichen Bach, der durch einen Wald verläuft

„Also die Industrie muss natürlich viel Innovation machen. Innovation machen heißt Forschung, kostet Geld.“

Auch die energetische Sanierung von Häusern. Ein guter Plan. Doch…

Wird es Zuschüsse dafür geben? Wird es auf nationaler Ebene laufen, gibt es europäische Programme dafür? Wo soll das Geld herkommen, wenn es europäische Programme sind, wenn die Mitgliedstaaten zeitgleich sagen, es gibt nicht mehr Geld? Kosten wird der Grüne Deal auch in einer anderen Währung sehr viel, meint Sabine Verheyen: Ehrlichkeit.

„Man muss den Leuten sagen, es wird Einschränkungen in unserem Lebensstandard geben. Das, was uns heute lieb ist, geht dann halt nicht mehr.“

Und für Sabine Verheyen ist nicht alles grün, was hinten raus erstmal nicht stinkt:

„Wenn ich zum Beispiel wie wild die E-Mobilität pusche, aber noch nicht weiß, was ich mit den Batterien mache. Mir aber keine Gedanken darüber mache, wo kommen die Rohstoffe für die Batterie her. Werden mit Schweröl betriebenen Schiffen um die halbe Welt geschippert, damit in China Batterien gebaut werden können, die dann wieder mit einem Schwerölbetriebenen Schiff nach Europa kommen, damit ich mich mit einem guten Gewissen in mein e-Auto setzen kann?“

Doch trotz aller offenen Fragen, sagt Sabine Verheyen auch:

„Ich glaube, es ist wichtig, dass man diesen Akzent setzt und zeigt, es geht auch anders.“