Was bleibt?

Niemals geht man so ganz. Das gilt auch für Jean-Claude Juncker. Der scheidende EU-Kommissionspräsident wird auch künftig „noch einen Koffer in Brüssel“ haben. Denn wer Europa nach eigenem Bekunden im Blut hat, wird auch im Ruhestand wahrscheinlich immer wieder zur „EU“ zurückkommen. Und was dazu die offiziellen Regelungen angeht…. Claudia Knoppke fasst zusammen.

Holger Winkelmann | Euranet Plus

Am kommenden Wochenende wird EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker offiziell aus dem Amt scheiden. In der Nacht von Samstag auf Sonntag, denn am 1. Dezember übernimmt Ursula von der Leyen. Doch auch wenn Jean-Claude Juncker sich wenige Tage vor seinem 65zigsten Geburtstag in den zumindest politischen Ruhestand verabschiedet, eines wird er wohl immer bleiben: Ein Botschafter Europas. So wie viele ehemalige und aktuelle Mitglieder der Kommission, sagt seine Sprecherin Mina Andreeva.

„Und das gilt umso mehr für den Präsidenten der EU-Kommission, der mindestens in den vergangenen fünf Jahren das Gesicht der Institutionen war. Und das wird in den Augen vieler auch so bleiben, wenn er etwa eingeladen wird, um Reden zu halten, oder an öffentlichen Debatten über Europa , oder die Rolle der Kommission teilzunehmen.“

Das ist ein Grund, warum u.a. Jean-Claude Juncker in Brüssel auch in den kommenden Jahren einen Platz haben wird.

„Damit frühere Kommissionspräsidenten solche Repräsentationsfunktionen ausüben können, hat die Kommission am 30. Oktober entschieden, dass frühere Kommissionspräsidenten begrenzten Zugang zu bestimmten Ressourcen haben. Wie zum Beispiel ein Büro oder andere bestimmte Unterstützung.“

Ein eigener Chauffeur ist dann beispielsweise nicht mehr vorgesehen. Aber ein Fahrer aus dem Pool der Kommissionsflotte. Ob das für Jean-Claude Juncker wichtig ist? Für ihn war immer wichtig und wird es wohl auch bleiben:

„Vive l’Europe!“