Das Essen von morgen

Heute sind wir knapp acht Milliarden. Im Jahr 2050 werden rund zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben. Und die Nachfrage nach Nahrungsmitteln wird im Vergleich zu heute um etwa 60 Prozent steigen, schätzen Wissenschaftler. Denn schließlich möchten diese vielen Menschen mehr auch gerne was zu essen haben. Eine Riesen-Herausforderung! Die EU versucht mit ihrer Agenda „Food 2030“ mögliche Antworten zu finden. Claudia Knoppke, über unser Essen von morgen.

Nahaufnahme eines hellen Broten, das aufgeschnitten auf einem Holzteller liegt, das Brotmesser mit hölzernem Griff liegt davor

Tofuwürstchen, oder Käferburger- statt Rollbraten mit Sauce und Kroketten? Wirkliche Voraussagen über die zukünftige Ernährung sind nicht ganz leicht zu treffen, sagt Franz Ulberth.

„Wir können nur einschätzen, in welche Richtung sich die Lebensmittelindustrie bewegt, nur um mit dem Klimawandel, der Ressourcenknappheit und natürlich der großen Herausforderung, der wir uns in Zukunft stellen müssen, Schritt zu halten, die zehn Milliarden Menschen ernährt.“

Franz Ulberth ist-Autor eines Berichts des wissenschaftlichen Dienstes der EU-Kommission, der Gemeinsamen Forschungsstelle -kurz GFS. Die EU-Kommission hat vor ein paar Jahren das Programm „Food 2030“ gestartet. Die Ziele sind u.a. nachhaltige und gesunde Ernährung, aber auch klima- und umweltfreundliche Ernährungssysteme. Vor allem aber geht es auch um die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln. Da müssen wir innovativ sein.

„Das bedeutet nicht automatisch, dass es sich nur um neuartige Lebensmittel handelt. Wir müssen klug sein, wenn es darum geht, ein robustes und nachhaltiges Lebensmittelsystem zu entwickeln. “

Das könnten zum Beispiel mehr Getreide und Gemüse sein- auch alte Sorten. Auch an „veganem Fleisch“ wird gearbeitet. Also Fleisch, das aus Zellen im Labor gezüchtet wird. Bis das schmackhaft auf dem Teller landet, braucht es aber noch Zeit, Geld und auch die Akzeptanz der Menschen. An der hapert es auch noch, wenn es um Insekten als Frühstück, Mittagessen oder Abendbrot geht. Nächstes Jahr könnten sie in der EU aber auf dem Markt sein. Doch das ist geregelt, ist Camille Perrin von der Verbraucherorganisation BEUC zuversichtlich.

„Wir denken, dass der derzeitige Rechtsrahmen – also die Verordnung über neuartige Lebensmittel – solide ist: Die EU ist die einzige Region weltweit, in der diese Innovationen nicht ohne vorherige Bewertung vermarktet werden können.“