Zu viel Geschirr zerbrochen?

Wir stellen uns vor: Wir kommen in die Küche, auf dem Boden ein Riesenhaufen zerdeppertes Geschirr und zwei schrille Stimmen, die einem direkt zurufen: Ich wars‘ nicht!! Und damit sind wir mitten drin im Stand der Dinge Brexit und was nu?
Claudia Knoppke und viele, die es nicht gewesen sind

© European Communities , 1997 / Source: EC - Audiovisual Service / Photo: Nathalie Malivoir

„Wir haben den Brexit nicht angeschoben!!“

Luxemburgs Regierungschef Xavier Bettel musste jetzt nach einem Treffen mit dem EU-Chefunterhändler Michel Barnier diesen Druck erstmal vom Kessel lassen.

„Da ist nicht unsere Wahl. Das ist die Wahl der Briten. Ich wiederhole mich: alle die sagen, ein No-Deal Szenario ist der Fehler der EU, kennen die Geschichte nicht. Wir haben den Brexit nicht angeschoben, wir haben den Brexit nicht verlangt. Es war die Wahl der britischen Regierung das Referendum zu organisieren, deren Wahl, die Entscheidung der Wähler zu akzeptieren. Und man kann nicht sagen, die Verantwortung liegt auf Seiten der EU. Die Verantwortung bleibt in London und ist auch heute in London.“

Es klingt nach etwas stinkig in Luxemburg. Den abgelassenen Dampf von Xavier Bettel hat EU-Chefunterhändler Michel Barnier direkt anschließend etwas „parfümiert“.

„Das Vereinigte Königreich ist ein großes Land. Und ich, wir, haben großen Respekt vor dem Land. Und Bewunderung. Ich habe große Bewunderung für das UK, seine Menschen“

Aber auch für Michel Barnier ist klar: Wir waren es nicht. Noch nicht einmal das Austrittsdatum habe die EU festgelegt.

„Der 29. März, Madame ist ein Datum, gewählt von Theresa May.“

Bis dahin will Barnier alle auf den No-Deal Brexit mit weiteren Notfallplänen vorbereiten. Theresa May will heute eine weitere Erklärung zum Stand der Brexit-Dinge im Parlament abgeben. Mal gucken, wer danach schuld ist…