Eine weitere Spitzenkandidatin

Die nächste deutsche Spitzenkandidatin für die Europawahl 2019 steht fest. Nicola Beer soll für die FDP antreten. Und sie will nicht nur antreten, sie will einem anderen Spitzenkandidaten auch die Suppe versalzen. Claudia Knoppke hat mehr dazu.

Nicola Beer aus Wiesbaden ist 48 Jahre alt und hatte Europa schon mal auf der Tagesordnung. Also Staatssekretärin für Europa-Fragen in der hessischen Landesregierung von 2009 bis 2012. In der EU-Zeitrechnung vielleicht sowas wie die „Gute alte Zeit“. Und deshalb will sie auch etwas Verlorengegangenes wiederbeleben. Das Union in Europäisch soll wieder in den Vordergrund rücken.

„Gegen die Abschottung mit kleinem Karo, egal, ob von Links oder Rechts. Mit Zuversicht und Optimismus. Mit Mut und Leidenschaft gegen die Skepsis.“

Mit welchen konkreten Schritten das erreicht werden soll, steht bislang nur als Europa-Programm Entwurf. Einen anderen, festen Plan in Sachen Europa will Parteichef Christian Lindner aber ganz sicher durchkreuzen. Er will den CDU/CSU-Spitzenkandidaten Manfred Weber nicht auf den Schild heben.

„Die Europäische Volkspartei tut so, als sei die Präsidentschaft der EU-Kommission ihr Erbhof. Das ist mitnichten der Fall.“

Für Christian Lindner gibt es auch keine potentiellen Verbündeten, nur: „Scharfe Wettbewerber!
Egal, aus welcher politischen Richtung sie kommen.

„Die einzige wählbare europäische Partei der Mitte im nächsten Mai ist die FDP. Und wir spalten Europa nicht, wir wollen es nicht auf links drehen, sondern wir wollen es aus der Mitte heraus stärken, damit es einen Neustart gibt für wirklich große Lösungen. Und da denken wir jetzt nicht über die Personalie Weber nach.“

Aus europäischer Sicht muss aber noch über einige Personalien nachgedacht werden. Denn die deutschen nominierten Spitzenkandidaten sind genau das: Deutsche und nominiert. Die europäischen Parteikollegen sind bis Ende des Jahres auch noch gefragt.