Gedenken an Daphne Galizia

Am 16. Oktober ist eine Journalistin auf Malta durch eine Autobombe getötet worden. Heute soll Daphne Caruana Galizia beigesetzt werden. In einem offenen Brief haben Kollegen internationaler Medien an die EU-Kommission appelliert, die Unabhängigkeit der Medien in Malta zu überprüfen. Der Mord an Galizia erinnere daran, welchen Gefahren Journalistinnen und Journalisten bei der Suche nach der Wahrheit ausgeliefert sind, heißt es in dem Brief, den u.a. die Chefredakteure u.a. der New York Times und der Süddeutschen Zeitung unterzeichnet haben. Claudia Knoppke berichtet:

European Union, Photographer: Jacquemart-Jennifer

Daphne Caruana Galizia war eine der schärfsten Kritikerinnen des Politbetriebes in Malta, vor allem gegen die Korruption. Der Brief der Chefredakteure ist an EU-Vize-Kommissionspräsident Frans Timmermans adressiert. Darin heißt es: Den Mördern von Daphne darf es nicht gelingen, ihr offenkundiges Ziel zu erreichen: dass Daphnes Nachforschungen, zum Stillstand gebracht werden. Daher begrüßen wir Ihre öffentliche Äußerung, Malta müsse Europa und der Welt nun zeigen, dass Regeln und Rechtsstaatlichkeit dort gut funktionierten. Bei einer Debatte im EU-Parlament hatte Frans Timmermans in der vergangenen Woche gesagt:

„Ich kann sagen, dass die Europäische Kommission absolut zustimmt, dass eine unabhängige und gründliche Untersuchung der Fakten, und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen, jetzt oberste Priorität haben muss. Premierminister Muscat hat diese Zusicherung gemacht, und die Augen Europas und der Welt sind jetzt auf Malta gerichtet, um sicherzustellen, dass das auch der Fall ist.“

Die Unterzeichner des Appells fordern Frans Timmermans auch auf, dass die Kommission mit der maltesischen Regierung in einen so wörtlich dringend notwendigen Dialog tritt. Dieser soll sicherstellen, dass sich die Regierung ihrer Pflicht als Mitglied der Europäischen Union bewusst ist, die Rechtstaatlichkeit sowie die Presse- und Meinungsfreiheit in ihrem Land zu gewährleisten.