Das EU-Parlament hat der Initiative WiFi4EU zugestimmt. Auf Vorschlag der EU Kommission soll allen EU-Bürgern an öffentlichen Plätzen freier Zugang zum Internet ermöglicht werden. Bis 2019 stehen dafür 120 Millionen Euro an EU-Geldern zur Verfügung. 8000 Hotspots sollen so entstehen. Der freie Zugang zum Internet soll also besser werden. Doch kommen die Menschen digital überhaupt richtig mit? Claudia Knoppke berichtet
In Sachen digital gibt es sowohl technisch als auch menschlich noch Nachholbedarf. Im EU-Vergleich für Digitalisierung, dem Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft 2017- kurz DESI – steht Deutschland auf Platz 11. Für die gesamte EU heißt es: Es geht voran, es müsste aber schneller gehen, um international nicht abgehängt zu werden. Bei der Vorstellung des Digitalisierungsindex hatte EU-Kommissar Andrus Ansip u.a. gesagt.
„Länder müssen investieren, um auf dem digitalen Markt zu bleiben und um von den Möglichkeiten zu profitieren. Es geht aber nicht nur um Geld, sondern auch um politischen Einsatz, vor allem in den Bereichen der digitalen Ausbildung.“
Denn 44 Prozent aller Europäer – also nahezu der Hälfte – mangelt es an digitalen Grundkenntnissen: E-Mail-Nutzung, Text- und Bildbearbeitung, oder Installieren neuer Geräte. Also das kleine digitale Einmaleins. Und wo das bei uns gelehrt wird, mangelt es an Ausstattung und wohl auch am Willen mancher Lehrer. Die Bertelsmann Stiftung hat den Umgang mit Digitalem von Grundschülern in Deutschland untersucht. Darin heißt es u.a.: Die Ausstattung ist an deutschen Grundschulen sehr unterschiedlich und etwa die Hälfte der befragten Kinder nutzt nie oder nur höchst selten digitale Medien im Unterricht. In Grundschulen mit nur mangelhafter technischer Ausstattung müssen sich 20 bis 30 Kinder einen oder zwei Computer teilen. Außerdem nutzen Lehrer den Computer häufig nur als Belohnung. Und, für alle digitalen Phobiker, auch das zeigt der Bildungsmonitor: Der Computer verdrängt weder Spielzeug noch Bücher.