Europäische Bürgerinitiative gegen Glyphosat

Glyphosat – der sehr umstrittene Unkrautvernichter ist mal wieder Thema. Denn jetzt haben es Kritiker geschafft, eine Bürgerinitiative auf die Beine zu stellen – und zwar auf EU-Ebene. Die Kommission hat die Initiative grundsätzlich zugelassen. Das Ziel von „Ban Glyhosate“- also „Glyphosat verbieten“ – ist ein Verbot der umstrittenen Substanz in allen EU-Ländern.

Ein grüner Traktor mit Anhänger fährt über einen grün bewachsenen Feldweg auf ein schon teilweise abgeärntetes Weizenfeld

Damit sich die EU aber überhaupt mit der Bürgerinitiative befasst, sind erstmal eine Million Unterschriften aus sieben Ländern nötig – innerhalb eines Jahres. Dann muss die EU-Kommission darauf reagieren. Gerade erst ist Glyphosat in der EU zugelassen worden. In Deutschland unterstützt die Organisation Campact den Vorstoß, Glyphosat verbieten zu wollen. Warum, erklärt Maria Lohbeck: „Es gibt jetzt das Zeitfenster, für 18 Monate ist es noch genehmigt und danach wird wieder entschieden, ob es wieder genehmigt wird. Und die Kommission wartete jetzt auf eine Studie der European Chemical Agency, dann wird einfach nochmal neu diskutiert. Und wir wollen eben in dieses Zeitfenster mit der EBI, der Europäischen Bürgerinitiative rein und so nochmal öffentlichen Druck machen.“

Denn Glyphosat ist höchst umstritten. Die Weltgesundheitsorganisation bezieht ganz klar Stellung, so Lohbeck: „Die haben Glyphosat eingestuft, als wahrscheinlich krebserregend. Und da finden wir, das müsste eigentlich schon reichen, um es zu verbieten, wenn das Risiko besteht, dass es schädlich ist und das ist hier auf jeden Fall der Fall. So dass wir einfach finden, und unsere europäischen Partner auch, dass es höchste Zeit ist, für ein EU-weites Verbot.“ Denn das Pflanzenschutzmittel ist überall. Es wird auf den meisten konventionellen Ackerfeldern genutzt: „Wir haben letztendlich nicht nur Glyphosat in den Lebensmitteln und im Wasser, wir nehmen es auf, wir haben es also in uns.“ Und können uns kaum davor schützen, so Lohbeck von Campact: „Das ist schwierig, weil Glyphosat ist im Grundwasser, und wenn man sich da schützen wollen würde, müsste man das Wasser filtern, und das machen diese normalen Anlagen nicht, die haben nicht die technische Möglichkeit, Glyphosat oder Giftstoffe rauszufiltern. Was man aber machen kann, sind Biolebensmittel zu konsumieren, denn Biobauern benutzen kein Glyphosat.“

Und ein erster Schritt, um sich zu schützen, wäre die Europäische Bürgerinitiative zu unterschreiben. Ab Anfang Februar soll das möglich sein.