Immer mehr Fragen zu Oettinger

Bei der imagegeschädigten EU kann man momentan sagen: Schlimmer geht immer! Rund um die Person Günther Oettinger hat sich in den vergangenen Tagen wieder eine Geschichte entwickelt, bei der man sich fragen könnte: Was machen die da eigentlich?! Nichtregierungsorganisationen fordern in einen offenen Brief an das EU-Parlament, gegen Oettinger zu protestieren. Doch einzelne Abgeordnete protestieren erstmal gegen den Kommissionspräsidenten, weil der Oettinger schon zum Haushaltskommissar befördert hat, bevor es eine Anhörung durch das EU-Parlament gegeben hat.

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„Also, ich muss schon sagen, man fragt sich ja allmählich, wo man ist!“, sagt Inge Gräßle, CDU-Europa-Abgeordnete, und, so sagt sie, Oettinger-Kennerin seit etwa 40 Jahren. Sie meint auch, wenn es um die Verbalausrutscher wie seine Aussagen zu „Schlitzaugen“ geht, da hat Günther Oettinger alle Formen gewählt, die man nutzen kann, um sich zu entschuldigen: „Ich muss sagen, was soll er denn noch machen?“
Insofern ist dieses Thema für Inge Gräßle durch. Die Sexismus-Rassismus-Vorwürfe durch die NGO findet sie unfair: „Die 10 NGO’s zielen natürlich auf Effekte im Parlament. Vor allem bei den Grünen, bei den Linken.“

Und diese Effekte könnten auch am Montagabend zum Tragen kommen. Dann gibt es die Günther Oettinger-Anhörung durch die zuständigen Parlamentsausschüsse für Haushalt, Haushaltskontrolle und Recht. Für Inge Gräßle geht es als Vorsitzende des Haushaltskontrollausschusses jetzt darum, sich auf die Zukunft zu konzentrieren. Nämlich vor allem auch darauf, wohin wieviel Geld fließt: „Also ich glaube es wäre falsch, da sozusagen einen Showdown zu organisieren. Es wäre aber richtig, Parlamentspositionen einzubringen, und von ihm Verpflichtungen, wirkliche politische Verpflichtungen abzuringen, so dass wir die nächsten drei Jahre gemeinsam marschieren, statt einander zu bekämpfen, auf dem Rücken der EU. Und deswegen wäre es doch gut, wenn wir uns hier nochmal zusammenraufen könnten.“