14 Milliarden für Europa – Der Wochenrückblick

Weniger Geld für unsolidarische EU-Mitglieder. Das fordert die Chefin des Haushaltskontrollausschusses im EU-Parlament, Inge Grässle. Konkret gemeint sind damit Länder wie Polen, die eine gerechte Verteilung von Flüchtlingen innerhalb Europas ablehnen. Polen aber war im vergangenen Jahr größter Nettoempfänger in der EU, mehr als 9 Milliarden Euro hat das Land bekommen. Deutschland hingegen gehört gemessen an der Einwohnerzahl zu den größten Nettozahlern in der EU. Insgesamt hat die Bundesrepublik gut 14 Milliarden Euro nach Brüssel überweisen.

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Europa verliert an Boden

In Europa haben sich hunderte von Organisationen dem Schutz des Bodens verschrieben. Das Netzwerk People4Soil kämpft dagegen, dass immer mehr fruchtbare Fläche verloren geht, sagt Sprecher Bernwald Geier:

„Leider ist der Boden das einzige Element, im Gegensatz zu Luft oder Wasser, das nicht durch europäische Gesetzgebung geschützt ist.“

Doch genau da soll die EU ansetzen, fordern die Umweltschützer – mit einer entsprechenden Bodengesetzgebung:

„Sie muss die wichtigsten Probleme der sogenannten Bodenkatastrophe regeln. Das heißt einmal, die Landversiegelung muss angegangen werden. Immer mehr Fläche wird bebaut, wird dem natürlichen Kreislauf entzogen. Wir müssen scharfe Regelungen finden, was die chemische Verseuchung der Böden angeht. Einmal durch Industrieabfälle und Müllhalden, aber auch durch die konventionelle und Chemie verwendende Landwirtschaft.“

Die EU-Kommission hat People4Soil als Europäische Bürgerinitiative anerkannt. Die muss nun innerhalb eines Jahres europaweit 1 Million Unterschriften zusammenbekommen. Dann muss sich die EU mit dem Thema konkret auseinandersetzen.

EU hilft Mazedonien

Nach schweren Überschwemmungen hat Mazedonien international um Hilfe gebeten. Die EU will nun mit Technik und Experten unterstützen, außerdem koordiniert sie die Hilfsangebote anderer Staaten. Durch schwere Unwetter waren vor einer Woche in Mazedonien mehr als Menschen ums Leben gekommen, viele wurden verletzt.

Neues Freiwilligenprogramm

Die EU hat ein neues Freiwilligenprogramm aufgelegt, dabei geht es humanitäre Hilfe. Mitmachen können Europäer, die älter als 18 sind. Zum Beispiel Studenten oder Azubis, wie angehende Erzieher, erklärt Reinhard Hönighaus von der deutschen Vertretung der EU-Kommission in Berlin:

„Jetzt sind die ersten öffentlichen Ausschreibungen für den neuen Freiwilligendienst online, Bewerberschluss für die ersten 15 Stellen ist Anfang September. Man kann zum Beispiel mit lokalen Hilfsorganisationen in Tunesien arbeiten, die sich für Flüchtlinge aus Libyen oder für Frauenrechte einsetzen. Oder in den großen Flüchtlingslagern in Jordanien oder der Türkei mithelfen, die Finanzen zu verwalten. Man kann in Ecuador oder Kambodscha mithelfen, die Menschen auf dem Land für Überschwemmungen oder andere Naturkatastrophen vorzubereiten.“

Ob in oder außerhalb von Europa: Die Einätze werden für jeden Freiwilligen gut vorbereitet.

„Je nach Einsatz gibt es erstmal ein gründliches Training in einer europäischen Hilfsorganisation, bevor es losgeht. Die Kosten für die Reisen, Unterkunft, Versicherungen und die Lebenshaltung vor Ort werden gedeckt.“
Weitere Infos dazu gibt es hier.