„Dass ein demokratisch gewählter Staatspräsident, im 21. Jahrhundert, seine Kritik an demokratisch gewählten Abgeordneten des deutschen Bundestages, mit Zweifeln an deren türkischer Abstammung verbindet, ihr Blut als verdorben bezeichnet, hätte ich nicht für möglich gehalten.“
Nicht nur Bundestagspräsident Norbert Lammert bleibt so langsam die Spucke weg, wenn es um neue Absurditäten des türkischen Präsidenten Erdogan geht. Nach der Armenien-Resolution will er nicht nur gegen türkischstämmige Abgeordnete im Bundestag vorgehen. Nein, besser gleich gegen ganz Deutschland!! Der Aktionsplan gegen Deutschland wurde gestern aus Ankara angekündigt. Den Präsidenten des Europaparlaments, Martin Schulz, hat das alles veranlasst, sich hinzusetzen, und einen Brief zu schreiben, meldet Spiegel online.
Claudia Knoppke hat sich dazu ihre Gedanken gemacht…
Wie fängt man wohl so einen Brief an?
Lieber Herr Erdogan, mir geht es gut. Wie geht es Ihnen?
Und in diesem Fall könnte die Frage nicht nur als Floskel gemeint sein. Denn man kann sich durchaus fragen: Ist der Herr noch ganz frisch? Vielleicht hat er ja Kummer?! Warum sonst sollte Erdogan deutsche Parlamentarier, die ihre Meinung sagen, in die Nähe von Terroristen rücken?
„Ein solches Vorgehen stellt einen absoluten Tabubruch dar, den ich aufs Schärfste verurteile.“
Denn, so schreibt Martin Schulz weiter, viele der Betroffenen im deutschen oder türkischen Parlament seien langjährige Kollegen, oder sogar Freunde.
„Ich fühle mich verpflichtet, diese Kolleginnen und Kollegen, wo es mir möglich ist, zu schützen.“
Und übrigens:
„Als Präsident eines multinationalen, multiethnischen und multireligiösen Parlaments gestatten Sie mir
folgenden Hinweis: die freie Mandatsausübung von Abgeordneten ist ein entscheidender Grundpfeiler unserer europäischen Demokratien.“
Ob Erdogan jetzt wohl mit einem Aktionsplan gegen die ganze EU antwortet?