Um Punkt 11 Uhr war es am Montag soweit: Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat geheime Verhandlungspapiere zum geplanten EU-Freihandelsabkommen TTIP mit den USA veröffentlicht. Dokumente, die nach Meinung von Greenpeace erstens belegen: Die Europäer und die Amerikaner sind sich ganz schön uneinig. Und zweitens: Die USA üben massiven Druck aus.
Beim Lesen der Dokumente fällt laut Greenpeace-Sprecher Christoph Lieven eine Sache auf: Das Wort Vorsorgeprinzip kommt nicht ein einziges Mal darin vor.
„Das Vorsorgeprinzip ist allerdings eine Errungenschaft, die in der EU dazu geführt hat, dass alles was an Chemikalien und Lebensmitteln zugelassen wird, vorher auf die Unbedenklichkeit nachgewiesen werden muss.“
Der FPD-Europaabgeordnete Alexander Graf Lambsdorff versteht die ganze Aufregung um die Dokumente nicht. Er kritisierte in einem Interview, dass den europäischen Verbrauchern suggeriert werde, dass die USA mehr genmanipulierte US-Lebensmittel auf dem europäischen Markt sehen wollen.
Die Organisation Stopp-TTIP hat in ganz Europa mehr als 3 Millionen Unterschriften gegen TTIP gesammelt. Die meisten davon kamen aus Deutschland, Österreich, Großbritannien und Frankreich.