Seit Monaten versuchen Kritiker die Neuzulassung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat in Europa zu verhindern. Die Chance bietet sich, weil im Sommer die derzeitige Genehmigung ausläuft. Glyphosat wird auf Äckern versprüht und soll dafür sorgen, dass dort Getreide oder Gemüse wächst – und kein Unkraut.
Umstritten war bislang, welche Position Deutschland bei der für Juni erwarteten Entscheidung in Brüssel einnimmt. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) prüft derzeit noch im Auftrag der Bundesregierung, ob das Pestizid Krebs erregt. Obwohl die Ergebnisse noch gar nicht vorliegen, ist die Entscheidung nach Informationen der Süddeutschen Zeitung bereits gefallen: Berlin gibt für eine Neuzulassung grünes Licht. So geht es aus einem Schreiben des Agrarministeriums im Namen Deutschlands an die EU-Kommission von Ende März hervor.
Bereitschaft wächst
Mehr als die Hälfte der befragten Europäer wären bereit, für Produkte aus besonders tierfreundlichen Haltungsformen etwas mehr zu zahlen. So zitiert der Landvolk Pressedienst das Ergebnis einer aktuellen Eurobarometer-Umfrage. Etwa ein Drittel der insgesamt 26.672 befragten Personen können sich vorstellen, bis zu fünf Prozent zusätzlich zu zahlen. 16 Prozent wären sogar bereit, sechs bis zehn Prozent mehr zu zahlen und acht Prozent nähmen bis zu 20 Prozent und mehr Preisaufschlag in Kauf, wenn eine tierfreundlichere Haltung gewährleistet sei. Ein Drittel der Befragten sieht nach den Ergebnissen der Umfrage jedoch keinen Grund, für tierfreundlichere Haltung tiefer in die Tasche zu greifen.