Unser Konflikt mit Konfliktmineralien – Treffpunkt Europa

Wir alle unterstützen Krieg – auch wenn wir eigentlich dagegen sind. Diese Erkenntnis hat die EU gerade erstöffentlich gemacht. Denn durch den Kauf von Elektrogeräten z.B. unterstützt jeder von uns indirekt den Waffenhandel.

Spülmaschine

Das Problem ist kompliziert. Kompliziert, es zu lösen. Es zu benennen allerdings weniger. Michael Reckordt von der Nichtregierungsorganisation PowerShift fasst zusammen:

„Es geht darum, dass der Abbau von Rohstoffen z.T. genutzt wird, um bestehende Konflikte zu verlängern. In Regionen, wo sich Rebellen oder Bürgerkriegsparten über den Abbau von Rohstoffen oder den Handel mit Rohstoffen zu finanzieren. Das hat die UN an den vier Rohstoffen Zinn, Wolfram, Tantal und Gold festgemacht.“

Das Europaparlament will diese Kriege austrocknen, indem es die Hersteller verpflichten möchte, die Lieferketten transparent zu machen. Unternehmer reagieren darauf allerdings empfindlich. Rima Al-Tinawi vom Deutschen Industrie und Handelskammertag DIHK erklärt diese Position:

„Wenn man nun verbindliche Nachweispflichten einführen würde, würde das einen enormen personellen und finanziellen Mehraufwand für Unternehmen bedeuten. Diesen Aufwand darf man nicht unterschätzen. Selbst mittelständische Betriebe haben heutzutage teilweise Tausende Zulieferer und Komponenten. Und das würde natürlich für europäische Betriebe einen Wettbewerbsnachteil darstellen.“

Freiwillige Initiativen hält der DIHK für wesentlich sinnvoller. Auch um flexibler zu sein. Der SPD-Europaabgeordnete Joachim Schuster pocht aber auf eine verpflichtende:
Joachim Schuster:

„Wir sind der Auffassung, Aufwand ist durchaus zur Durchsetzung von Menschenrechten und zur Verhinderung von gewalttätigen Auseinandersetzungen sinnvoll und vertretbar.“