Importverbot von Robben-Produkten greift

Wir kennen diese Bilder zu Genüge: Ein Robbenbaby – große schwarze Kulleraugen, kuscheliges Fell und davor ein Mensch mit einem Knüppel in der Hand. Die Robbenjagd in Kanada ist an diesem Wochenende offiziell wieder gestartet , das grausige Abschlachten im Akkord. Allerdings: Die Zahl der getöteten Robben ist drastisch nach unten gegangen. Und das hat ganz viel mit der EU zu tun. Warum – Urte Modlich berichtet:

Nahaufnahme des Sternenkreises auf einer EU-Flagge.

Es ist ein blutiges Spektakel, die Robbenjagd in Kanada. Mit einem mit Eisenhaken versehenen Knüppel schlagen die Jäger auf die Tiere ein, um ihnen dann das Fell abzuziehen, berichtet Dörthe von der Reith von der Tierschutzorganisation IFAW:

„Wir der IFAW haben über Jahre, Jahrzehnte hinweg das dokumentiert und gesehen, dass oft die Robben noch leben, wenn sie übers Eis geschleift oder gehäutet werden. Das ist auch einer unser Hauptkritikpunkte, dass diese Jagd einfach unglaublich grausam ist.“

Die EU wollte diese Jagd nicht länger unterstützen, und hat deshalb vor Kurzem ein Importverbot für Robbenprodukte wie Fell, Fleisch und Öle verhängt. Das bedeutet auch: Die EU als Transitpunkt fällt weg. Das hat eine enorme Bedeutung, betont von der Reith:

„Weil viele Produkte über europäische z.B. nach Russland weiter verschifft wurden, und das ist alles jetzt nicht mehr erlaubt.“

Russland und andere Länder sind später dem Beispiel der EU gefolgt. Das Importverbot zeigt ganz klar seine Wirkung:

„Wir können sehen, dass die Zahlen der getöteten Robben extrem gesunken sind. So ungefähr 60 Tausend, wo früher 200 Tausend Tiere getötet wurden. Und die Zahl sinkt weiter. Die Preise sind total in den Keller gegangen, das rechnet sich einfach nicht mehr. Und man kann wirklich deutlich sehen, dass die Robbenjagd total eingebrochen ist nach der Einführung des Handelsverbotes.“

Dieses EU-Verbot ist ein großer Erfolg. Darüber sind sich Tierschützer weltweit einig.