„Democracy – im Rausch der Daten“

Es ist ein Kinofilm, der alles bietet: Intrigen, Spannung, und vor allem: den Kampf David gegen Goliath. David: Das ist dem Fall eine Handvoll Europapolitiker und Goliath… ? Schwierig zu fassen: Auf jeden Fall Firmen, Wirtschaft, Überwachungsdienste – alle, die auf unsere digitalen Daten scharf sind. Der Dokumentarfilm Democracy-Im Rausch der Daten zeigt auf eindrucksvolle Art, welches Ausmaß dieser Kampf annimmt. Urte Modlich berichtet:

Apps Smartphone Handy

Daten sind das Öl des 21. Jahrhunderts – wer sie hat, hat das Geld und damit die Macht! Das ist inzwischen eine gängige Meinung, kein Wunder also, dass das, was wir an Spuren im Internet hinterlassen, heiß begehrt ist. Dem Grünen-Europaabgeordneten Jan Philipp Albrecht bereitet das Bauchschmerzen:

„Wohin führt das, wenn ich diese technischen Möglichkeiten komplett ausnutze. Letztendlich dazu , dass ich ständig eine Nummer auf der Stirn trage und alle ständig wissen wo ich bin, und das abrufen können, was ich denke und vielleicht bestimmten Leuten sage.“

Vor diesem Hintergrund arbeitet der Politiker als Berichterstatter an einer europäischen Datenschutzverordnung. Sein Ziel: Die Gesellschaft vor der Massenüberwachung zu schützen. Diesen Gesetzgebungsprozess auf EU-Ebene begleitet der Film – er hält fest, wie eine wahre Lobbyschlacht seinen Lauf nimmt – und vor der er von Anfang an gewarnt wurde:

„Jemand von der Kommission hat mir gesagt: Naja, wenn Du tatsächlich Berichterstatter wirst, solltest Du Dir vielleicht Personenschutz besorgen. Weil es einfach super viele Leute gibt, die das Gefühl haben, ich wäre eine Gefahr.“

An Albrechts Seite steht Viviane Reding. Die damalige Justizkommissarin hat die umfassende Datenschutzreform auf den Weg gebracht hat. Sie stellt sich von Anfang an auf ihre Gegner ein:

„Wer glaubst Du, will diese Richtlinie verhindern? Naja, ich denke, die üblichen Verdächtigen.“