Auf der Suche nach MH70

Eigentlich ist es unvorstellbar, dass es noch passiert. Aber, manchmal dauert es immer noch lange, um angestürzte Flugzeuge zu finden. Jüngstes Beispiel ist ja der Malysian Airlines Flug MH 70. Die Europäische Kommission hat jetzt neue Vorschriften unter anderem für Flugschreiber verabschiedet.

Blick aus dem Flugzeugfenster auf die Tragfläche, man sieht im Hintergrund etwas Landschaft, eine Wolke und den Himmel.

Holger Winkelmann vom europäischen Radionetzwerk Euranet Plus – was ändert sich jetzt?

Also unter anderem soll die Technologie von Flugschreibern verbessert werden. So können diese bislang nur rund zwei Stunden aufzeichnen. In Zukunft sollen 25 Stunden möglich sein. Außerdem werden Flugschreiber mit besseren Ortungseinrichtungen ausgestattet, um ein rascheres Auffinden zu ermöglichen. So soll sich unter anderem die Unterwasser Ortung verbessern. Und, was wahrscheinlich noch wichtiger ist: Betreiber von Großflugzeugen werden verpflichtet, ein besseres Flugwegverfolgungssystem einzurichten. Der Malaysia-Airlines-Flug MH370 war am 8. März 2014 ja auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Insassen an Bord von den Radarschirmen verschwunden. Als Konsequenz hatte die internationale Staatengemeinschaft im November beschlossen, künftig alle Passagierflugzeuge weltweit per Satellit im Auge zu behalten – und nicht nur auf Radarschirmen. Und das soll jetzt eben mit dem Flugverfolgungssystem passieren.

Wann werden diese neuen beschlossenen Dinge dann zur Regel?

Ja, dauert noch. Aber so ab 2019 soll es so weit sein, spätestens wohl im Jahr 2021. Dann gelten die Vorschriften für alle Betreiber in der EU, die Flugzeuge über 27 Tonnen und mit einer Kapazität von mehr als 19 Passagieren einsetzen. Bei neu hergestellten Flugzeugen soll die Technologie bis dahin dann serienmäßig eingebaut werden. Alle anderem müssen nachgerüstet werden.

Die Suche nach Flug MH 70 dauert übrigens weiter an. Bis Juni 2016 soll mit Sonargeräten weiter nach der Maschine in der Tiefsee gesucht werden.