Solidarität ist zur Zeit das wohl meistgesagte Wort, wenn es um die EU geht. Die EU-Kommission, die Kanzlerin, Minister, Bürgermeister und Flüchtlingsbetreuer. Sie alle hoffen auf Solidarität und Unterstützung für Flüchtlinge. Und die gibt es. Wir haben ihnen schon das ein oder andere Projekt vorgestellt, mit dem Menschen und Institutionen in Deutschland versuchen, die Flüchtlinge beim Ankommen zu unterstützen. Heute geht es um NBA, und damit meine ich nicht die Basketball-Liga in den USA. Urte Modlich vom europäischen Radionetzwerk Euranet Plus berichtet:
In Syrien war er bis zu seiner Flucht Regisseur, doch als Asylbewerber hier Deutschland fehlte Amin eine sinnvolle Aufgabe. Bis er auf die No Border Academy – kurz NBA – aufmerksam wurde. Ein Uni-Projekt in Lüneburg, das den Flüchtlingen auf Augenhöhe begegnen will, erklärt Mit-Initiator Moritz Reinbach:
„Ursprungsgedanke der No-Border-Academy war, Vorträge für und von Flüchtlingen zu organisieren. Immer darauf schauend, welche Expertisen sind vorhanden. Und die nicht zu verschwenden in der langen Zeit des Asylverfahrens, sondern zu nutzen.“
Regisseur Amin hat inzwischen mit anderen Dokumentationen produziert. Wieder andere organisieren zum Beispiel Veranstaltungen. Gerade erst gab es ein großes Musikfestival, das Flüchtlinge mitgestaltet haben:
„Das war eine Wertschätzung, die die Leute da erfahren haben. Sie sind dadurch auch in einen direkten Kontakt mit den Deutschen gekommen und ich habe einfach festgestellt, mit viel Freude die Menschen dabei waren. Daran hat man am Ende gesehen, dass durch dieses Prinzip des Aufgaben-Weitergebens eine viel bessere Integration stattfinden kann.“
Dass Flüchtlinge in Europa viel Ablehnung erfahren, ist für Reinbach unverständlich.
„Wenn ich mit meinem Großvater gesprochen habe, habe ich mitbekommen, dass er selbst auf der Flucht war, und wie schlimm war, und wie er das geschätzt hat, von anderen aufgenommen zu werden.“
No border – keine Grenzen. Ein Wunsch, der zumindest an der Uni Realität geworden ist.