BRD ist beliebtestes Einwanderungsland

Deutschland ist Einwanderungsland Nummer Eins in der EU – und Einwanderer sind zunehmend willkommen, hat die Bertelsmann Stiftung jetzt herausgefunden. Einen Pferdefuß hat die aktuelle Studie aber: Demnach werden die Menschen im Osten Deutschlands Migranten gegenüber skeptischer.

Staatsflagge von Deutschland

Bei der Frage, ob Einwanderer in Deutschland willkommen sind, teilt sich das Land. Im Westen glaubt ein Drittel, dass sie eher nicht willkommen sind – im Osten ist es fast die Hälfte. Ulrich Kober, Migrationsexperte der Bertelsmann Stiftung, sagt dazu: „Man darf es aber nicht übertreiben. Auch im Osten gibt es eine Offenheit. Die ist nicht so stark ausgeprägt wie im Westen – aber es ist auch nicht so, dass sich der Osten EInwanderung gegenüber komplett abschließt. Das wäre auch dranatisch, weil der Osten aus demografischen Gründen auf Zuwanderung besonders angewiesen ist.“ Und nicht nur der Osten, sondern ganz Deutschland, ja sogar ganz Europa, denn der demographische Wandel trifft in Zukunft auch den Rest der EU. Einer aktuellen Eurostat-Studie zufolge treten Deutsche Einwanderern von außerhalb der EU allerdings skeptischer gegenüber, als denen von innerhalb der EU. Das muss sich ändern sagt Kober: „Eigentlich muss sich Europa generell stärker für die Drittstaatenzuwanderung öffnen. Das ist tatsächlich eine Herausforderung, weil das auch nochmal mehr Vielfalt ins Land bringt. Aber es gibt intelligente und kluge Wege, mit dieser Vielfalt so unzugehen, dass sie sich zum Nutzen aller auswirken kann.“

Vor drei Jahren meinten bei der gleichen Studie, fünf von zehn Deutschen, hier würden Einwanderer freundlich empfangen. Jetzt sind es 6 von 10. Klingt erstmal nach keinem großen Sprung. Bertelsmann Stiftungs-Experte Kober erklärt aber: „Das finden wir aus zwei Gründen bemerkenswert: Einerseits ändern sich Haltungen im Bereich der Migration und Integration eigentlich nicht in so kurzer Zeit, denn das sind eigentlich tiefer sitzende Überzeugungen – aber hier gab es in relativ kurzer Zeit eine Steigerung. Der zweite Grund ist: Wir wissen ja, dass viel passiert ist, seitdem wir 2012 gefragt hatten. Trotz dieser Entwicklungen, die in Richtung Skepsis gedeutet werden können, dokumentieren wir hier, dass die Offenheit gegenüber Einwanderern gestiegen ist.“ Leicht. Aber immerhin.