Immer weniger Kinogänger in Deutschland

Wann waren Sie eigentlich zum letzten Mal im Kino? Rein statistisch muss das recht lange her sein. Denn die Zahl der Kinogänger ist im vergangenen Jahr in Deutschland ziemlich stark gesunken – um über 6 Prozent. Im Rest von Europa ziehen die Filmhäuser offenbar noch mehr Menschen in ihren Bann.

Grafik zum Thema Kino - man sieht eine rot-weiß gestreifte Tüte mit Popcorn, einen Getränkebecher, eine 3D-Brille un Eintrittskarten.

Wenn Sie sich fragen sollten wie oft Sie im vergangenen Jahr im Kino waren: es waren genau 1,5 mal – sagen zuminest die Statistiker. Europaweit sehen die Zahlen etwas besser aus. Denn zum ersten mal seit 2011 ist die Zahl der Kinogänger in der EU wieder leicht gestiegen. Insgesamt wurden 911 Millionen Tickets an Cineasten verkauft. Das ist insgesamt ein leichtes Plus von 5,4 Millionen. Spitzenreiter dabei waren die Franzosen. Hier stieg die Besucherzahl um fast 8 Prozent. Spitzenreiter außerhalb der EU war übrigens die Türkei mit einem Plus von 22 Prozent.

In Deutschland kann der Rückgang ja eigentlich nicht an zu viel schlechten deutschen Filmen gelegen haben. Zu den erfolgreichsten deutschen Filmen des Jahres 2014 gehören immerhin „Der Medicus“ mit über 2,5 Millionen und „Vaterfreuden“ mit knapp 2,4 Millionen Besuchern. Der erfolgreichste Film insgesamt in Deutschland kam allerdings aus Frankreich. Das war „Monsieur Claude und seine Töchter“. Auf der Suche nach Gründen für den Rückgang gibt es vor allem zwei Erklärungen, und die heißen nicht „schlimm riechende Nacho Sauce“ oder „knisternde Popcorn Tüten“. Vielmehr scheint es eine Frage des Geldes zu sein. Der Eintrittspreis wird immer teurer, durchschnittlich acht Euro kostet das Ticket. Dafür verantwortlich sind vor allem die Zuschläge für 3D und Überlängen. Auch Video on Demand Dienste wie Netflix sorgen dafür, dass man ja auch zu Hause die neusten Filme sehen kann. Das wiederum ist aber schlecht für die deutsche Filmförderung. Die finanziert sich nämlich über die Kinoabgabe. Internetdienste müssen diese Filmabgabe bisher nicht zahlen. Die EU-Kommission berät allerdings noch darüber, ob das so bleibt.