Auch in dieser Woche sitzt der Schock durch das Attentat in Paris noch tief. Das Ganze wird Nachwirkungen haben, sagen Experten. Nicht umsonst haben viele Politiker direkt nach dem Terroranschlag davor gewarnt, den Islam pauschal dafür verantwortlich zu machen. Bei uneren europäischen Nachbarn gibt es ein Beispiel das dafür spricht. Integration kann nämlich super funktionieren, zum Beispiel in Polen.
Zugegeben, in Polen leben nur rund 30.000 Muslime, eine Minderheit, nicht mal ein Prozent der Bevölkerung. Es ist der geringste Anteil in ganz Europa. Aber die, die dort leben sind so integriert, wie wir uns das in Deutschland wünschen. Und das spiegelt sich auch in der Stimmung der Bevölkerung wider: „Der Islam stört mich nicht. Die Moslems stören sich auch nicht an unserer katholischen Religion. Wir verstehen uns gut“, heißt es zum Beispiel aus der Bevölkerung. Polen ist stark katholisch geprägt. Dennoch vor schon 10 Jahren wurde im Kalender der polnisch-katholischen Kirche ein Islamtag eingetragen. Am 26. Januar wird er gefeiert. Aber nicht nur das. Seit 1936 ist der Islam anerkannt als staatliche Religion. Das heißt, dass sie auch in der Schule gelehrt werden darf, erklärt Artur Konopazki, er ist Historiker und gehört auch zur muslimischem Minderheit in Polen: „Sonntags treffen sich Jugendliche und ein Lehrer in einer Schule, die ihnen zur Verfügung gestellt wird, um Koran zu lernen. Die Moslems leben schon seit Jahrhunderten in Polen. Kulturell haben sie sich hier assimiliert. Sie unterscheiden sich von anderen Polen nur durch ihren Glauben.“
Seit 600 Jahren leben die Muslime schon in Polen. Damals wanderten Tartaren aus der Türkei ein, sie ließen sich als Soldaten bei polnischen Prinzen anheuern. Als Belohnung bekamen sie Land geschenkt und haben sich dann niedergelassen. Eine völlig andere Situation also, als in Westeuropa. Trotzdem zeigt dieses Beispiel doch – Integration und ein friedliches Miteinander können gelingen.