Die Spielwarenmesse in Nürnberg

Nürnberg ist in diesen Tagen das Mekka für alle Spielkinder – egal wie alt. Dort läuft noch bis Montag die internationale Spielwarenmesse. Gezeigt wird, was bald in den Kinderzimmern und Vorgärten gespielt wird.

Nahaufnahme einiger Puzzleteile

Holzklötze stapeln – das war mal. Heutzutage muss das Spielzeug möglichst motorisiert und über Gesten steuerbar sein. Ein wichtiger Trend: so genanntes Hybrid-Spielzeug – also z.B. sprechende Figuren, die den Spielverlauf vorgeben. Das alles am besten noch mit Lerneffekt, sagt Christian Ulrich, Marketing-Direkot der Spielwarenmesse: „Man hat durch Studien herausgefunden, dass das Gehirn von Kindern zwischen einem und vier Jahren sehr offen und empfänglich ist für logische und mathematische Zusammenhänge. Und das kann man auf eine spielerische Art und Weise sehr gut nutzen, vor allem, wenn man bedenkt, dass das Thenma „MINT“, also die Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, ein großes Thema ist – und zwar nicht nur auf einer bildungspolitischen Ebene, sondern ganz klar auch bei den Eltern.“

Die Kleinen sollen möglichst früh die Welt der Unterhaltungs- und Elektroindustrie kennen lernen. Wenn schon im Kinderzimmer Roboter zusammengebaut und programmiert werden, ist das der erste Schritt auf dem Weg zum Wissenschaftler – das zumindest erhoffen sich viele Eltern. Die Bauteile übrigens könnten schon bald aus dem eigenen 3D-Drucker kommen. Was vor kurzem noch wie Science Fiction wirkte, ist auf der Spielwarenmesse schon Realität, so Messechef Ernst Kick: „Man kann es an einigen Stellen sehen. Ich habe es auch beobachtet im Bereich Modelleisenbahn, dort werden die ersten Gebäude mit 3D-Printern gemacht. Sie können es auch an anderen Stellen, zum Beispiel bei Spielfiguren sehen. Wichtig ist vor allen Dingen, dass mehr Individualität in die Produkte hineinkommt und auch die Präzision der Produkte wird zunehmen.“

Die schöne neue Spielewelt – sie bringt allerdings auch viel Chemie in die Kinderzimmer. Und genau hier gibt es seit Jahren Ärger zwischen EU Kommission und Bundesregierung über die Messmethoden von Schadstoffen. Der Europäische Gerichtshof beschäftigt sich aktuell mit einer Klage der Bundesregierung, die an ihren Grenzwerten festhalten will.