Datenklau im Auto

Die EU-Kommission macht sich dafür stark, immer mehr Elektroautos auf die Straße zu bekommen. Außerdem unterstützt sie auch die Forschung an selbstfahrenden Autos. Das ruft auch Datenschützer auf den Plan. Denn bereits jetzt liefern Autos Unmengen von Daten an die Hersteller. Der ADAC hat darum klare Forderungen. Holger Winkelmann weiß, welche.

Blick vom Rücksitz in die Auto-Fahrerkabine auf den Arm des Fahrers am Lenkrad und das Navigationsgerät an der Windschutzscheibe.

ADAC-Sprecher Ralf Collatz stellt klar

„Zum einen muss es so sein, dass wir als Verbraucher detailliert Kenntnis über die Art des Datenaustausches erhalten und diesem aktiv zustimmen. Die Sicherheit der Daten muss ebenfalls gewährleistet sein. Es darf nicht sein, dass mit diesen Daten Schindluder getrieben wird und die Daten Dann an Verbände an Institutionen an Firmen weitergegeben werden, die das entsprechend kommerziell ausnutzen.“

Nun wird der eine oder andere denken, dass das völlig übertrieben ist. Denn was kann man schon mit Daten aus dem Auto groß anfangen. Der ADAC hat vier Modelle verschiedener Hersteller genauer unter die Lupe genommen und ist bei einzelnen Modellen zu ziemlich eindeutigen Ergebnissen gekommen.

„Alle zwei Minuten wird über GPS die Position des Fahrzeugs übermittelt. Der Kilometerstand, der Verbrauch, der Reifendruck. Auch die Zahl der Gurtstraffungen durch starkes Bremsen beispielsweise.“

Letzteres lässt zum Beispiel Rückschlüsse auf die Fahrweise des Nutzers zu. Es geht aber auch noch subtiler.

„Im Extremfall beispielsweise könnte es so sein, dass mein Auto speichert, wie oft ich bei Fast-Food-Läden auf dem Parkplatz stehe. Daraus könnte dann, wenn die Daten weitergeleitet würden an meine Krankenkasse, ein Profil erstellt werden, der Nutzer geht regelmäßig zwei oder dreimal die Woche zum Fast-Food-Laden und ernährt sich somit ungesund. Risikofaktor – also höhere Prämie bei der Krankenversicherung.“

Das ist, zumindest offiziell noch kein Thema, aber eben technisch durchaus möglich. Ganz abstrus und Science Fiction-mäßig wird es dann, wenn der Wagen in der eigenen Garage plötzlich nicht mehr angeht. Es ist nämlich auch möglich

„..das Aufladen der Batterie verhindern, wenn die Leasing-Rechnungen nicht bezahlt sind.“

Und das hat dann definitiv etwas von Big Brother.