Bitte kein Klima-Drama

Morgen tagen die Umweltminister der EU in Brüssel. Soweit nichts besonders. Die Damen und Herren treffen sich öfter. Morgen allerdings steht was Wichtiges an. Die Minister wollen das Klimaabkommen von Paris unterschreiben. Gut so, sagt die Deutsche Umwelthilfe. Das ABER lässt aber nicht lange auf sich warten. Holger Winkelmann weiß warum.

COP21EC - Audiovisual Service Photo: Silvère Gérard

Sascha Müller-Kraenner malt nicht zu 100 Prozent schwarz. Dem Treffen der Umweltminister morgen kann er vor allem eines positiv abgewinnen.

„Das ist natürlich sehr gut. Weil man nicht weiß, was mit dem Abkommen passieren würde, wenn Donald Trump wirklich Präsident wird. Dann tritt er es ja eventuell in die Tonne.“

Und für die ist es definitiv nicht gemacht. Denn schließlich wurde die Einigung von Paris Anfang Dezember weltweit gefeiert. Alle Teilnehmer hatten sich unter anderem auf die Senkung des Treibhausgasausstoßes geeinigt. Das Problem dabei. Jeder weiß irgendwie, wie man das schafft, aber die Umsetzung verschiedener Maßnahmen bleibt laut der Deutschen Umwelthilfe eher Stückwerk.

„Ganz praktisch durch den Ausbau erneuerbaren Energien. Da braucht man höherer Ziele als bisher für alle Mitgliedsstaaten. Natürlich auch die Erhöhung von Energieeffizienz. Also beispielsweise der energetischen Sanierung der Dämmung von Gebäuden europaweit. Da muss man Mittel zur Verfügung stellen. Und da hat die EU bisher deutlich zu wenig getan.“

Und Müller Kraenner ist auch nicht besonders optimistisch, dass das Engagement von EU-Seite sich demnächst noch deutlich erhöhen wird.

„Die EU hatte ja vor Paris ihr Ziel, ihre Treibhausgase um 40 Prozent zu reduzieren. Nach Paris muss sie da eigentlich deutlich drauflegen. Mindestens 10 weitere Prozent. Um wirklich den Anstieg der Welttemperatur in Grenzen zu halten. Ich befürchte, dass man einfach sagt: Wir sind zufrieden mit dem was wir da machen und in den nächsten Jahren belassen wir es einfach dabei. Das wäre natürlich für die Umweltpolitik ein Drama.“

Und Drama kann sich das Klima bei um die 25 Grad Ende September 2016 nun wohl nicht mehr so oft leisten.