One-Health-Partnerschaft zum Kampf gegen Antibiotikaresistenz

Die EU hat die One-Health-Partnerschaft gegen Antibiotikaresistenz gerade ins Leben gerufen. Gehört haben wir von dem Thema alle schonmal. Aber: Was bedeutet Antibiotikaresistenz und warum ist die Arbeit dagegen so wichtig? Das wollten wir von Euranetplus von Birgit Schmeitzner, Sprecherin der EU-Kommission wissen.

Amélie Förster | Euranet Plus

Dafür müssen wir zurückgehen in der Geschichte ins Jahr 1928, als das Penicillin entdeckt wurde. Das war fast eine Revolution, weil Krankheiten, die zuvor tödlich waren, plötzlich behandelt werden konnten, sogar geheilt werden konnten. Und ich würde mal sagen, heutzutage denken wir alle, das ist ganz selbstverständlich, aber dem ist leider nicht so. Antibiotika, das wissen wir inzwischen, können zu viel oder auch unsachgemäß eingesetzt werden und das ist eine richtige Gefahr, dass nämlich Menschen resistent werden und dann die Medizin nicht mehr hilft. Dazu ein paar Zahlen von der Weltgesundheitsorganisation WHO, die ist nämlich alarmiert, sagt allein in der EU sind es wohl geschätzt 35.000 Todesfälle jedes Jahr, die darauf zurückzuführen sind und weltweit sogar 700.000 und wenn wir nicht gegensteuern, also wenn wir nicht etwas tun gegen diese Resistenzen, dann werden es millionenfache Fälle und Schätzungen zufolge könnten bis zum Jahr 2050 mehr daran sterben, als zum Beispiel an Krebs.

Und was genau ist das Ziel der One-Health-Partnerschaft?

Wir Menschen sind da durchaus ein Faktor, der das Ganze noch verstärken kann, auch verschärfen kann, wenn wir zum Beispiel in der Human- oder in der Veterinärmedizin das alles unsachgemäß einsetzen, wenn es um schlechte Hygienebedingungen geht oder auch Praktiken im Gesundheitswesen oder auch in der Nahrungskette, weil das alles nämlich die Übertragung von resistenten Mikroorganismen erleichtert und in der Konsequenz heißt das dann, antimikrobielle Mittel werden mit der Zeit weniger wirksam und letztlich nutzlos. Es ist ganz klar, resistente Bakterien und Infektionskrankheiten machen nicht an Grenzen halt, das heißt also automatisch kein einzelner EU-Mitgliedstaat kann da alleine etwas bewirken und auch die EU mit ihren 27 Ländern muss sich noch weitere Partner suchen und genau deshalb gibt es die Europäische Partnerschaft One Health.